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Bekommt Findel-Baby Namen von Landes-Chef?

Heute Redaktion
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Das Baby liegt momentan auf der Säuglingsstation im Kepler-Uniklinikum. (Symbolfoto)
Das Baby liegt momentan auf der Säuglingsstation im Kepler-Uniklinikum. (Symbolfoto)
Bild: iStock

Der Fall um das im Stiegenhaus gefundene Baby bewegt Oberösterreich. Wir geben Antworten auf die wichtigsten Fragen. Etwa auch, wie der Bub zu seinem Namen kommt, wenn sich die Mutter nicht meldet.

Martina (60) und Johann D. (64) aus Lichtenberg (Bez. Urfahr-Umgebung) haben dem kleinen Buben das Leben gerettet. Eine Stunde nach der Geburt hatte die Mutter das knapp drei Kilo schwere Baby in eine Jogginghose eingewickelt vor die Wohnungstüre des Ehepaars aus dem Mühlviertel gelegt, wir berichteten.

Wie geht es dem Kind aktuell?

"Es ist wohlauf", so Karl Heuberger von der Kinder- und Jugendhilfe des Landes zu "Heute". Wie Johann D. berichtete, hatte es kalte Hände und auch ein kaltes Gesicht, als er und seine Frau das Baby fanden. Laut Polizei sei es leicht unterkühlt gewesen.

Wo befindet sich das Baby derzeit?

"Auf der ganz normalen Kinderstation in der Kepler-Uniklinik", weiß Heuberger. Dort werde es wohl auch die nächsten Tage noch bleiben müssen.

Wohin kommt das Baby dann?

"Sollte sich die Mutter nicht melden oder auch nicht gefunden werden können, kümmert sich die Kinder- und Jugendhilfe des Landes um die weitere Betreuung. Das Kind würde dann zu Krisenpflegeeltern kommen", sagt Karl Heuberger.

Hat die Mutter, sollte sie sich melden, überhaupt eine Möglichkeit, wieder die Obsorge für den Buben zu bekommen?

"Ja", so Heuberger. Die Beweggründe einer werdenden Mutter, das Kind wegzulegen, seien vielfältig (etwa eine Kurzschlussreaktion). Das sage nichts darüber aus, dass sie das Kind nicht weiter betreuen könne. Aber: "Wir werden uns natürlich anschauen, ob die Frau dazu in der Lage ist", erklärt Heuberger, der aber auch sagt: "Wenn sie Hilfe braucht, werden wird sie natürlich unterstützen."

Und was ist, wenn sich die Mutter nicht meldet oder nicht gefunden wird?

"Dann wird es vorerst unter der Obhut der Kinder- und Jugendhilfe bleiben", so Heuberger. Und das Land wird sich dann auch um den Namen kümmern – genauer gesagt: der Landeshauptmann. Denn: Das Personenstandsgesetz sieht es vor, dass Thomas Stelzer (ÖVP) namenlosen Findelkindern Vor- und Nachnamen gibt. "In der Regel bekommt so ein Findelbaby bereits im Krankenhaus von den Schwester einen Vornamen", so Heuberger. Und der werde normalerweise auch beibehalten.

Indes sucht die Polizei weiter intensiv nach der Mutter, hofft weiter auf Hinweise: 059 133/40-3333.

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