Oberösterreich
Bekannter ÖVP-Politiker erklärt plötzlich Rücktritt
Im Streit um Asylzelte vor einem Jahr wurde er bundesweit bekannt: Der Bürgermeister von St. Georgen, Ferdinand Aigner. Nun tritt er zurück.
Als im Vorjahr der Bund plötzlich in St. Georgen im Attergau 17 Asylzelte aufstellen ließ, wollte das der Bürgermeister der Gemeinde nicht einfach so hinnehmen. Ferdinand Aigner organisierte als Orts-Chef den Protest, sogar von einer Komplett-Blockade der nahen Westautobahn war die Rede.
Aigner wurde dadurch in ganz Österreich bekannt. "Heute" berichtete in mehreren Artikeln über den 52-Jährigen, in Ö1 war er zu hören, die ZiB berichtete groß.
"Ich schäme mich dafür, dass in Österreich Menschen in Zelte untergebracht werden. Das ist unvernünftig und beschämend", erklärte der ÖVP-Politiker damals Richtung ÖVP-geführtes Innenministerium. Symbolträchtig drohte man damit, dass man am 26. Oktober die A1 komplett sperrt. "Es ist menschenunwürdig, jetzt im Herbst Zelte aufzustellen. Der Innenminister hat die dümmste Lösung gebracht, mit ausgeschaltetem Hirn hat man Zelte aufgebaut", so Aigner im Herbst angriffig.
Nun wird sich der streitbare Politiker aus der Politik zurückziehen und mit 1. Juni in die Privatwirtschaft wechseln.
Aigner: "Gerade in den letzten Tagen ist in mir jedoch klar geworden, dass ich mich in Zukunft noch mehr auf meine Gesundheit konzentrieren muss. Aus diesem Grund werde ich mich aus der Politik zurückziehen und zeitnah meinen Verzicht auf das Bürgermeisteramt von St. Georgen erklären." Seit einer Erkrankung im Jahr 2016 musste sich Aigner sieben Operationen unterziehen. Dabei gab es immer wieder Probleme. "Ich habe nur ein Leben".
"Ferdl ist ein richtiger Bürgermeister, der sich für die Anliegen seiner Bürger einsetzt", würdigte VP-Bezirksobmann Christian Mader laut OÖN das Wirken des Politikers.