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Bekannte Fasten-Mythen auf dem Prüfstand

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Nach alter Tradition beginnt die Fastenzeit am Aschermittwoch und endet an Ostern. Viele Menschen fasten jedoch nicht aus religiösen Gründen, sondern um ihre Gesundheit zu fördern oder abzunehmen.

Dabei ist aber die Vorstellung, durch radikalen Nahrungsverzicht in kurzer Zeit Gewicht zu verlieren, aber ein Trugschluss. Das Gleiche gilt für die Aussage, dass sich der Körper durch Fasten entschlacken oder entgiften lässt.

Heute.at hat bekannte Fasten-Mythen unter die Lupe genommen: Wahr oder falsch? Sechs Fastenmythen auf dem Prüfstand!

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Fasten macht schlank

Die meisten Menschen möchten durch das Fasten ihr Körpergewicht reduzieren. Dabei verliert der Organismus durch das Fasten große Mengen Flüssigkeit, baut Muskeln aber nur nachgeordnet Fett ab.

Das ist nicht das Ziel von Übergewichtigen. Der Muskelverlust führt gegebenenfalls zur Schädigung des Herzmuskels und senkt in jedem Falle den Grundumsatz. Daher leiden auch praktisch alle Menschen, die gefastet haben, unter dem Jojo-Effekt.

Wer gesund abnehmen möchte, sollte täglich reichlich Gemüse und Frischobst essen, viel Mineralwasser trinken und dem Körper ausreichend Protein aus fettarmen Milchprodukten, Seefisch und Sojaprodukten zukommen lassen, empfehlen Experten.

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Im Körper sammeln sich Schlacken an

Ein weit verbreiteter Irrtum ist die Annahme, im Körper sammelten sich Schlacken oder Ablagerungen von Stoffwechselprodukten an, die von Zeit zu Zeit durch eine "Entschlackungskur" entfernt werden müssten.

"Der menschliche Organismus scheidet Endprodukte des Stoffwechsels bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr über die Niere, den Darm oder auch über die Haut aus", erklärt Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).

Eine Ver- oder Entschlackung ist aus medizinischer Sicht nicht nachweisbar. Die angebliche "Reinigung" der Fastenden vollzieht sich vielleicht auf mentaler Ebene - im Körper passiert jedenfalls nichts dergleichen.

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Fasten greift die "Speckröllchen" an

Wenn der Körper keine oder weniger Nahrungsenergie erhält, als er braucht, stellt er sich auf den so genannten Hungerstoffwechsel um und brennt auf Sparflamme. Der Organismus greift dann seine Energiereserven an.

Und zwar nicht zuerst, wie erhofft, die zuvor fröhlich angemästeten "Schwimmringe an den Hüften", sondern die körpereigenen Kohlenhydratreserven in Leber und Muskeln. Erst nach vier bis fünf Tagen werden auch Eiweiß- und Fettreserven angegriffen.

Generell sollte eine Fastenkur nicht länger als zwei Wochen dauern. Dabei sollte nach Ende des Fastens darauf geachtet werden, dass der Körper erst langsam und in kleinen Portionen wieder an die normale Kost gewöhnt wird.

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Fasten kann nur gesund sein

Wenn zu lange gefastet wird oder wenn Kinder, Kranke, ältere Menschen oder Schwangere längere Zeit kaum oder wenig Nahrung zu sich nehmen, kann der Angriff auf die Energiereserven sogar gefährlich werden.

Denn das Muskeleiweiß wird stark abgebaut. Auch bei kurzzeitigem Fasten können Probleme auftreten: Erschöpfung, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Schwindelgefühl und Schweißausbrüche sind als Fastenkrisen bekannt.

Auch Blutdruckabfall oder ein akuter Gichtanfall können Folgen des Fastens sein. Wer über einen längeren Zeitraum fastet, sollte dies daher nur unter ärztlicher Aufsicht tun.

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Eine radikale Fastenkur - und dann auf den Loorbeeren ausruhen

Statt einer radikalen Fastenkur empfiehlt sich für viele Menschen, die Fastenzeit zu einer gesunden Ernährungsumstellung zu nutzen und dem Übergewicht mit einer Kombination aus gesunder Kost und Bewegung zu Leibe zu rücken.

Wichtig ist, dabei ausreichend Vitamine und Mineralstoffe zu sich zu nehmen. Zudem sollte man auf den Flüssigkeitshaushalt achten. Zwei Liter am Tag zu trinken gilt als gesundes Maß. Dabei sind gesprizte Säfte, Kräutertees und Mineralwasser am besten geeignet.

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Am besten fastet man mit Glaubersalz

Zu den meisten Formen des Fastens (Heilfasten, Saftfasten oder Molkefasten) gehört das Glaubersalz. Genau genommen handelt es sich dabei um Natriumsulfat (schwefelsaures Natron).

Aber die so genannte Entschlackung beim Fasten ist ein Mythos. Fasten führt nicht zur Entschlackung, sondern vielmehr durch den Abbau von Körperzellen zum Anstieg des Harnsäurespiegels und auch der Cholesterinspiegel steigt beim Fasten (bedrohlich) an.

Fasten baut Körpersubstanz, insbesondere Muskulatur, ab und das kann zur Gicht führen. Der Einsatz von Glaubersalz ist in der Medizin obsolet, denn es ist nichts anderes als ein Abführmittel.

Medizinischer Konsens ist, dass Menschen, die nicht unter Verstopfung (Obstipation) leiden, keine Abführmittel einnehmen sollten. Grundsätzlich sollten Obstipierte Abführmittel nur nach ärztlicher Konsultation einnehmen.