Polizisten des Stadtpolizeikommandos Schwechat bemerkten am Montag um 7.50 Uhr in einer Ankunftshalle des Flughafen Wien eine Frau, die in Verdacht steht, Kerzen an der Gedenkstätte des Terroranschlags in der Seitenstettengasse weggetreten zu haben. Die Frau (56, Stbg.: Österreich) wurde vom Landesamt Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Wien zu dem Vorfall befragt.
Die 56-Jährige dürfte offenbar an einer psychischen Beeinträchtigung leiden. Sie machte durchwegs wirre Angaben, gab aber zu, Kerzen sowie Laub in der Seitenstettengasse weggetreten zu haben. "Die Polizei hat den Sachverhalt der Staatsanwaltschaft Wien übermittelt. Ob nun eine strafrechtliche Relevanz besteht, muss erst geprüft werden", so Polizeisprecherin Barbara Gass im "Heute"-Gespräch. Höchst wahrscheinlich also, dass die Dame gar nicht bestraft werden kann.
Das Polizeikommissariat Innere Stadt leitet darüber hinaus ein Verwaltungsstrafverfahren wegen Verdachts der Störung der öffentlichen Ordnung ein. Innenminister Karl Nehammer: "Der Anschlag vom 2. November hat sich in das kollektive Gedächtnis der in Österreich lebenden Menschen eingebrannt. Die Schändung der Gedenkstätte für die Opfer ist nicht nur ein Affront gegenüber den Angehörigen, sondern auch gegenüber unserer gesamten demokratischen Gemeinschaft."