Politik
"Beef" bei Mückstein und Kurz: "Ordentlich gerumpelt"
Der Kanzler verkündete Lockerungen, der Gesundheitsminister sprach von "Luftschlössern" und legte später selbst nach. Was vom Polit-Streit bleibt.
Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte direkt nach den Mai-Lockerungen in Österreich neue Öffnungsschritte am 17. Juni angekündigt. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein zeigte sich daraufhin "überrascht" aufgrund des Kanzler-Alleingangs und sprach von "Luftschlössern". Nur wenige Tage später kündigte dann wiederum Mückstein neue Lockerungen an – und nannte als Termin bereits den 10. Juni. Wie sehr kracht es da zwischen Mückstein und Kurz in der Regierung?
"Wir haben einen gemeinsamen Prozess vereinbart. Da ist ein bisschen davon abgegangen worden, ich hab das kritisiert. Da hat es einmal ordentlich gerumpelt. Das ist ausgesprochen, das ist vorbei", sagte der Gesundheitsminister Mückstein am Dienstag in der "Puls 4"-Sendung Café Puls. "Naja, da hat es schon ärger gerumpelt in meinem Leben", so Mückstein dazu, ob er entsprechend überrascht wegen dem breiten Echo war. "Wir haben an sich eine gute Zusammenarbeit, vor allem was die Corona-Pandemie-Politik betrifft. Da ziehen wir alle an einem Strang."
„"Ich werde kein schlechtes Wort über Regierungsmitglieder verlieren"“
Im Gespräch mit "Heute" nahm auch Kanzler Sebastian Kurz jüngst zum Luftschlösser-Eklat mit Wolfgang Mückstein Bezug: "Ich bleibe meinem Stil treu und werde kein schlechtes Wort über Regierungsmitglieder verlieren. Mir geht es ums Ergebnis – und das ist ein gutes." Für ihn gelte: "Ende gut, alles gut." Und: "Dass es manchmal Diskussionen in der Politik gibt, dass es Meinungsverschiedenheiten vor Entscheidungen gibt, das ist legitim." Ob eine intakte Gesprächsbasis vorhanden ist? "Wir arbeiten gut zusammen."
Einigkeit zeigte man dann auch am Dienstag bei einer gemeinsamen Bekanntgabe: Bundeskanzler Sebastian Kurz und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein zeigten sich erfreut über den Impffortschritt und sagten gemeinsam: "Wie geplant, können bis Ende Juni fünf Millionen Menschen geimpft werden, das entspricht zwei Drittel der Bevölkerung ab 16 Jahren. Die steigende Impfbereitschaft ist sehr erfreulich."