Österreich
Becken-Manager und neue Preise für Wiener Bäder
Die Wiener Bäder werden Ende Mai aufsperren, heißt es vom Wiener Bürgermeister Michael Ludwig. Mit Saunaverbot, neuen Preisen und Becken-Managern.
"Wir werden den Wienern in den Sommermonaten jedenfalls Zugang zu den Bädern ermöglichen", sagen Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und Bäderstadtrat Jürgen Czernohorszky. "Es gibt keinen Grund, die Sommersaison abzuschreiben - schließlich kann man sich durch das Wasser nicht anstecken und Bewegung an der frischen Luft und viel Sonne sind günstige Einflussfaktoren für das Immunsystem.". Beide gehen davon aus, dass der Betrieb der Wiener Bäder "ab Ende Mai möglich sein wird".
Klar sei, dass es dann ein abgespecktes Angebot geben wird: "Mit einer maximalen Zahl an Badegästen in einem Bad und einem Becken-Management, das nur einen gewisse Anzahl von gleichzeitig badenden Personen erlaubt." Unklar ist, ob Rutschen und Erlebnisangebote auch benutzbar sein werden. Saunabereiche jedenfalls bleiben geschlossen, so der Wiener Bürgermeister. Dafür sollen auch Hallenbäder ab Ende Mai öffnen dürfen.
Klar ist: Nicht jeder werde jederzeit Einlass in ein Bad bekommen können, hieß es. Vorstellbar sei eine digitale Übersicht, wo der Eintritt möglich sei, ein "First-Come-First-Serve"-Prinzip soll nicht bevorzugt werden. Karten sollen im Vorverkauf gekauft werden können, Bäderkassen soll es trotzdem geben.
Kinder nur in Begleitung Erwachsener
Die Einhaltung des Abstandes liege demnach in der Eigenverantwortung der Gäste. Kinder unter zehn Jahren werden dieses Jahr die Wiener Bäder nur in Begleitung Erwachsener besuchen können. Zusätzlich wird Bäderpersonal auf die Sicherheit und den nötigen Abstand achten, die Gäste der Bäder werden entsprechend informiert – Stichwort "Becken-Manager".
Auch Sportarten, die von der Bundesregierung zugelassen sind – wie zum Beispiel Volleyball, Tennis oder Minigolf – wird man vor Ort ausüben können. "Das wird für uns eine Saison, wie es sie noch nie gegeben hat. Das heißt, es wird laufend evaluiert, wie die Öffnung funktioniert und die Situation wird auch immer wieder den aktuellen Vorgaben des Bundes angepasst", so Bäderstadtrat Jürgen Czernohorszky.
Flexible Tarife
Neu gestaltet werden für diesen Sommer auch die Tarife: "Wir setzen hier auf einfache Modelle", so Ludwig und Czernohorszky. Das sei nötig, da eine uneingeschränkte Nutzung der von der MA 44 betriebenen Bäder und der dortigen Infrastruktur nicht garantiert werden könne. Für alle Gäste gilt daher ein 1-2-3 Tageskarten-Tarif: Kinder zahlen einen Euro, Jugendliche, Saisongäste und Inhaber einer Bäderlegitimationskarte zahlen zwei Euro und Erwachsene zahlen drei Euro Eintritt.
Genau geachtet wird auf die Abstandsregel bei den Bäderkassen. Auch für die Saisongäste gibt es eine Sonderregelung. Das Mietverhältnis für Saisonumkleiden wird für 2020 ausgesetzt und bereits einbezahlte Beträge werden zur Gänze rücküberwiesen. Die Umkleiden bleiben jedoch bis zur Saison 2021 reserviert. Gegen Vorweis der Saisonkarte vom Vorjahr und Lösen einer Eintrittskarte zum Tagespreis von zwei Euro können diese aber auch in der Saison 2020 genutzt werden.
"Bäderstrategie 2030"
Es wurde auch an einer "Bäderstrategie 2030" gearbeitet. "Unser Ziel ist es, aktuelle Herausforderungen anzunehmen und auch zukünftig die Qualität für alle Wiener Badegäste zu sichern", sagt der Abteilungsleiter der Stadt Wien-Bäder, Hubert Teubenbacher. "Damit alle Kinder in Wien schwimmen lernen und sich sicher im Wasser aufhalten können, möchten wir auch in Zukunft den Schulen ausreichende Zeiten für Schwimmunterricht bieten und das Schulangebot mit vermehrt eigenen Schwimmkursen ergänzen."
Von den bereits bestehenden 38 Bäderstandorten der Stadt Wien-Bäder sollen deshalb in den nächsten Jahren insgesamt vier Standorte um neue Schwimmhallen erweitert werden – und zwar das Höpflerbad in Liesing, das Laaerbergbad in Favoriten, das Simmeringer Bad und das Großfeldsiedlungsbad in Floridsdorf. Darüber hinaus sollen das Brigittenauer Bad um ein Außenbecken und einen Wasserspielpark und der Freibereich im Hallenbad Floridsdorf um einen Wasserspielpark erweitert werden.
Neues Hallenbad für die Donaustadt
Ein komplett neues Hallenbad soll in der Donaustadt entstehen, ein genauer Standort dafür wird noch gesucht. Angestrebtes Ziel ist es, den Großteil der Bäderbauprojekte bis 2030 zu realisieren, insgesamt sind Investitionen von über 100 Millionen Euro notwendig.
"An diesen neuen Standorten wollen wir einen neuen, smarten Bädertyp entwickeln, der mit einem fokussierten Angebot verschiedene Bedürfnisse einer wachsenden Stadt abdeckt. Der neue Bädertyp wird das bestehende breite Angebot der Stadt Wien - Bäder ergänzen und einen Fokus auf das Schulschwimmen, das sportliche Schwimmen und den Breitensport legen", so Ludwig und Czernohorszky.