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"Baum-Mann" fleht um Amputation seiner Hände
Der 28-jährige Familienvater leidet an einer extrem seltenen Krankheit, an seinen Händen bilden sich riesige Wucherungen. Nach einem Rückfall sieht er nur noch einen Ausweg.
25 Operationen hat Abul Bajandar, der wegen einer seltenen Krankheit als "Baum-Mann" weltweit bekannt wurde, schon hinter sich. An eine Heilung glaubt der Rikscha-Fahrer aus Bangladesch aber nicht mehr. Denn die "Rinde" ist zurück und wuchert mehr denn je.
"Ich halte den Schmerz nicht mehr aus, ich kann nachts nicht schlafen. Ich habe die Ärzte deshalb gebeten, meine Hände abzutrennen, um mein Leid wenigsten ein wenig zu lindern", so der 28-Jährige gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Ärzte glaubten ihn geheilt
Bajandar leidet an einer extrem seltenen Hautkrankheit, Epidermodysplasia verruciformis (EV). Dabei bilden sich schuppige Hautflecken, die nicht mehr aufhören zu wachsen. Weil diese dabei wie Rinde aussehen, ist EV auch als "Baum-Mann-Syndrom" bekannt.
Nachdem die Ärzte aus der Hauptstadt Dhaka insgesamt rund fünf Kilo an Wucherungen von den Händen und Füßen entfernt hatten, glaubten sie ihn geheilt, doch Anfang 2018, dann die schreckliche Nachricht: Bajandar erlitt einen Rückfall.
"Es ist eine höllische Krankheit"
Für eine Behandlung im Ausland fehlt dem jungen Familienvater das Geld. Zumindest in Dhaka, wo Bajandar nun fast zwei Jahre im Krankenhaus lebte, übernimmt das Land die Kosten. Premierministerin Hasina Wajed hatte dem 28-Jährigen die nötigen Geldmittel zugesichert, nachdem sein Leiden international Schlagzeilen machte. Weltweit sind weniger als ein Dutzend Betroffene bekannt.
Am heutigen Dienstag will der behandelnde Arzt mit sieben Fachkollegen nun beraten, wie sie weiter vorgehen wollen. Ob sie tatsächlich eine Amputation durchführen? Sogar Bajandars Mutter, Amina Bibi, wünscht es ihrem Sohn: "Zumindest wird er keine Schmerzen mehr haben. Es ist eine höllische Krankheit."
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(rcp)