Niederösterreich

Bauern als neues Aushängeschild für Klimaschutz

Die laufende Kampagne soll mit Fokus auf regionale Lebensmittel und Herkunftskennzeichnung erweitert werden. Die ist seit 1.9. in Großküchen Pflicht.

Niederösterreich Heute
LK NÖ- Präsident Johannes Schmuckenschlager und NV-Generaldirektor Stefan Jauk präsentierten die neue Herbstkampagne.
LK NÖ- Präsident Johannes Schmuckenschlager und NV-Generaldirektor Stefan Jauk präsentierten die neue Herbstkampagne.
Eva Lechner

Mit Bildern und anschaulichen Videos stellt die Landwirtschaftskammer NÖ heimische Bauern in den Mittelpunkt. Die seit rund vier Jahren laufende Kampagne soll den Wert der bäuerlichen Arbeit sichtbar machen und Vertrauen schaffen, so die Kammer. Nun wird die Werbeaktion erweitert. Das neue Motto: “Verlass di drauf!”. Heimische Lebensmittel als Weg aus der Klimakrise? Geht es nach der Landwirtschaftskammer NÖ soll genau das gelingen.

Kennzeichnung noch nicht in der Gastro

Die Leistung heimischer Bauern kommt nicht nur in dieser Kampagne zur Geltung, sondern seit Anfang September auch mittels einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung in Großküchen, wie es die Landwirtschaftskammer NÖ lange Zeit gefordert hatte. Für die herkömmliche Gastronomie ist das allerdings noch nicht der Fall – und gleichzeitig immer wieder Streitpunkt.

Erst zuletzt zeigte sich Mario Pulker, Obmann des Fachverbandes Gastronomie der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) gegenüber der allgemeinen Pflicht zur Herkunftskennzeichnung eher abgeneigt. Die Abstammung sage nichts über die Qualität der Lebensmittel aus, so der Gastronom. Außerdem hätten Wirte damit einen bürokratischen Mehraufwand.

Doch braucht Österreich überhaupt importiertes Fleisch? Laut einem Greenpeace-Bericht im Jahr 2020 ist die Antwort klar: Nein. Der Selbstversorgungsgrad in Österreich liege bei 109 Prozent, so die Aktivisten. "Das heißt wir produzieren hierzulande mehr Fleisch, als wir brauchen", so das Fazit der Organisation.

Kürzere Transportwege durch regionale Produkte - die Landwirtschaftskammer will durch heimische Lebensmittel das Klima schützen.
Kürzere Transportwege durch regionale Produkte - die Landwirtschaftskammer will durch heimische Lebensmittel das Klima schützen.
Bild: Fotolia

Reduktion der Importe

Auch die Landwirtschaftskammer NÖ rechnet die Vorteile von regionalen Lebensmitteln vor: eine Reduktion der Importe von Agrarrohstoffen und Lebensmitteln um nur ein Prozent würde die Wertschöpfung um jeweils 70 Millionen Euro steigern und tausende Arbeitsplätze schaffen. Weiters: “Der bewusste Kauf von regionalen Produkten reduziert Transportwege, verringert Emissionen und senkt den CO2-Fußabdruck. Zudem trägt er dazu bei, Arbeitsplätze zu sichern und die regionale Wertschöpfung zu steigern", sagt Präsident der Landwirtschaftskammer NÖ, Johannes Schmuckenschlager.

Muskaan Bajwa

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