Wirtschaft

Bau-Gewerkschaft fordert: Ab 30 Grad hitzefrei!

Nur jeder vierte Bauarbeiter würde hitzefrei bekommen, sagt die Gewerkschaft. Sie will nun eine gesetzliche Hitzeregelung für den Bau. 

Lucas Ammann
Ab 30 Grad sollen Bauarbeiter künftig hitzefrei bekommen. 
Ab 30 Grad sollen Bauarbeiter künftig hitzefrei bekommen. 
Bild: iStock

"Es geht immer nur um ein paar Stunden und nicht um ganze Tage" - so lautet die Argumentation der Gewerkschaft Bau-Holz. Denn: Meist werde die Hitzegrenze erst zu Mittag oder am Nachmittag überschritten. Derzeit gelte eine Hitzeregelung der Bausozialpartner, wonach ab Überschreiten einer gewissen Temperaturgrenze hitzefrei gewährt werden kann. 

Schwelle bei 32,5 Grad

Diese Regelung wurde 2013 verhandelt und eingeführt - damals lag die zu überschreitende Grenze noch bei 35 Grad Celsius. 2019 wurde sie dann auf 32,5 Grad Celsius gesenkt. Doch bei weitem nicht jeder Bauarbeiter bekommt hitzefrei: Laut Zahlen der Gewerkschaft haben 2022 rund 38.800 Beschäftigte aus 1.351 Betrieben im Baugewerbe wegen der enormen Hitzeüberlastung frei bekommen. Das wäre jeder Vierte. Zahlen für 2023 liegen erst im Oktober vor.

Die Temperaturgrenze von 32,5 Grad Celsius gilt im Schatten. Ordnet der Arbeitergeber hitzefrei an, bekommen die Bauarbeiter eine Entgeltfortzahlung von 60 Prozent. Die geleisteten Entgeltfortzahlungen an die Arbeitnehmer werden dem Arbeitgeber anschließend vollständig durch die Bauarbeiterurlaubs- und Abfertigungskasse (BUAK) ersetzt. 

Gewerkschaft will Rechtsanspruch

Jedoch ist es derzeit so, dass selbst beim Überschreiten der Grenze der Arbeitgeber zwar hitzefrei gewähren kann, aber nicht muss. Die Hitzefrei-Regelung gilt also auf freiwilliger Basis. Das will die Gewerkschaft nun ändern: Weil nur jeder vierte Bauarbeiter hitzefrei bekommt, sollen diese einen Rechtanspruch auf die Hitzefrei-Regelung bekommen. Das müsste gesetzlich geregelt werden.

Die Temperaturgrenze soll dann - so die Forderung der Gewerkschaft Bau-Holz - auch nicht mehr bei 32,5 Grad Celsius liegen, sondern auf 30 Grad Celsius gesenkt werden. "Um die Gesundheit aller Beschäftigten in Österreich zu schützen, ist eine gesetzliche Regelung für alle Arbeiten unter enormen Hitzebelastungen aufgrund der Klimakrise ab 30 Grad Celsius dringend notwendig”, verweist Josef Muchitsch, Vorsitzender der Baugewerkschaft, auf das sich wandelnde Klima.

"Unmenschlich"

Von den Baufirmen wünscht sich die Gewerkschaft, dass diese die bereits bestehende Regelung samt Refundierung der Kosten durch die BUAK in Anspruch nehmen würden. "Das Procedere ist einfach und die Kosten werden den Firmen von der Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse (BUAK) refundiert", so die Bau-Holz-Gewerkschaft via Presseaussendung. 

Es wäre "unmenschlich", wenn die Arbeitgeber ihre Bauarbeiter die Arbeiten nach Überschreiten der Grenze nicht einstellen ließen, so die Gewerkschaft. Denn oft hätten die Arbeitnehmer zu diesem Zeitpunkt "schon bis zu acht Stunden lang hart gearbeitet". "Die Arbeiter müssen sich erholen können, um auch am nächsten Tag in der Früh wieder fit auf der Baustelle stehen zu können“, sagt Gewerkschafter Muchitsch, der für die SPÖ auch im Nationalrat sitzt.

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger