Wirtschaft

Bargeldloser Supermarkt akzeptiert jetzt wieder Bargeld

Die im Westen verbreitete Supermarktkette MPreis hat einige Filialen auf bargeldlos umgestellt. Nach Initiative der AK lenkt das Unternehmen aber ein. 

MPreis wollte innovativ vorangehen, rudert jetzt aber zurück.
MPreis wollte innovativ vorangehen, rudert jetzt aber zurück.
EIZINGER Alexandra / WirtschaftsBlatt / picturedesk.com

Das Ganze begann Ende 2021 als Pilotprojekt: die MPreis-Filiale in der Innsbrucker Universitätsstraße ließ nur mehr bargeldlose Zahlungen zu. Später kam eine weitere Filiale des in Tirol marktführenden Lebensmittelhändlers hinzu. Neben Zeitersparnis wollte man somit auch Verantwortung von den Schultern der Angestellten lösen, wie es hieß. Außerdem spare man so CO2 ein. Doch die Entscheidung schlug hohe Wellen, wie "Heute" berichtete:

Vor allem die Arbeiterkammer ging auf die Barrikaden, dazu kam eine Reihe verärgerter Bürger. Auf Initiative der AK Tirol hatte der Verein für Konsumenteninformation (VKI) die Supermarktkette Ende Juni abgemahnt. Daraufhin lenkte das Unternehmen nun ein. Die Arbeiterkammer hat ihr Ziel erreicht, die zwei betroffenen Filialen akzeptieren Bargeld wieder uneingeschränkt als Zahlungsmittel. 

Ausbau von "Cashless Lanes" 

"Wir sehen es als Erfolg im Sinne der Tiroler Konsumentinnen und Konsumenten, dass MPreis innerhalb der Frist eingelenkt hat und ab sofort das gesetzliche Zahlungsmittel Bargeld wieder in allen Filialen akzeptieren wird. Die Möglichkeit des bargeldlosen Bezahlens besteht weiterhin. Für viele Menschen ist Kartenzahlung aber keine Alternative, Güter des täglichen Bedarfs müssen auch weiterhin für alle ohne künstliche Barrieren erhältlich sein", zeigt sich AK Präsident Erwin Zangerl über die Einsicht des Unternehmens im Sinne der Kunden zufrieden.

Weiters werde die die nun von MPreis angekündigte Einführung bzw. der Ausbau sogenannter "Cashless Lanes" in hochfrequentierten Märkten rasch aufzeigen, ob Kunden in Tirol lieber in bar oder mit Karte bezahlen. "Während der Corona-Pandemie hat sich das kontaktlose Bezahlen für viele als praktische und sichere Alternative präsentiert. Dennoch muss klar sein, dass Bargeld ein gesetzliches Zahlungsmittel ist und bleiben muss. Allein schon, weil finanziell Schwächere, Ältere sowie die Jüngsten unserer Gesellschaft keine Möglichkeit haben, mit Karte oder App zu bezahlen", so Zangerl. 

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