Polizei sucht jetzt Amela (44)

Bargeld, Rolex, Gold – wem gehört Schatz der Schamanin?

Die selbst ernannte  "Schamanin" (44) ist flüchtig. Anhand des gefundenen Mega-Schatzes vom Clan der Verdächtigen werden nun weitere Opfer gesucht.
Newsdesk Heute
10.02.2025, 13:31

Hinweise aus der Bevölkerung dringend erbeten: Durch die akribischen Ermittlungen der Bediensteten des LKA NÖ kam es laut Polizei "zur Klärung einer der größten Betrugsfälle in Niederösterreich".  Beamte präsentierten im Beisein des Innenministers Gerhard Karner (VP)  am Montag den gefundenen Megaschatz in St. Pölten – wir berichteten.

Der Schatz der Schamanin im Video

Polizei sucht nach weiteren Opfern

Der Leiter des Landeskriminalamts Niederösterreich, Brigadier Pfandler appellierte an etwaige weitere Opfer, sich beim Landeskriminalamt Niederösterreich zu melden. Betroffene der mutmaßlichen Betrügerin werden im In- und Ausland vermutet und sollen die Ermittler des Landeskriminalamtes NÖ unter der Telefonnummer +43 59133 – 30 - 3333 kontaktieren. Ebenso werden Hinweise zum Aufenthalt der flüchtigen Beschuldigten Mariana M. (44) erbeten.

Bei der flüchtigen Beschuldigten handelt es sich um die 44-jährige österreichische Staatsbürgerin. Gegen sie besteht ein europäischer Haftbefehl, nach ihr wird gefahndet. Wie berichtet, ging im konkreten Fall so weit, dem Opfern einzureden, eine nahe Angehörige sei verflucht und dass sie deren Tod voraussehe. Um diesen angeblichen Fluch zu brechen, verlangte die Beschuldigte dann den hohen sechsstelligen Eurobetrag für "Reinigungsrituale".

So ging "Amela" vor

Nachdem der Beschuldigten vom Opfer in mehreren Raten mehr als 730.000 Euro übergeben wurden, brach 'Amela' den Kontakt mit dem Opfer ab, indem dem Opfer von einer anderen weiblichen Person telefonisch mitgeteilt wurde, dass die 'Schamanin' aufgrund des 'Reinigungsrituals' in ein schweres Koma gefallen sei.

Tresor mit Millionen an Bargeld gefunden

Bei den weiteren Ermittlungen des Landeskriminalamtes Niederösterreich wurde bei einer von der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt angeordneten Hausdurchsuchung durch Bedienstete des Landeskriminalamtes NÖ, Ermittlungsbereich Betrug, und der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität, gemeinsam mit Einsatzkräften des Einsatzkommandos Cobra/Direktion für Spezialeinheiten, in einem Haus im Bezirk Mödling in einem Tresor Schmuck, Gold, hochpreisige Armbanduhren und Bargeld in der Höhe eines 2-stelligen Euromillionenbetrages sichergestellt – wir berichteten hier.

In diesem Tresor befanden sich neben 4,1 Millionen Euro Bargeld unter anderem auch 2,1 Millionen Schweizer Franken (2,5 Mio Euro), 5.100 US-Dollar und 500 Deutsche Mark, weshalb von den Ermittlern ausgegangen wird, dass die Beschuldigte bzw. die Tätergruppe auch Opfer nicht nur in Österreich, sondern auch im gesamten deutschsprachigen Raum, insbesondere in der Schweiz und Deutschland, mit demselben Modus Operandi massiv finanziell geschädigt haben. Der 29-jährige Sohn der Beschuldigten und gleichzeitiger Hausbesitzer des Hauses im Bezirk Mödling (NÖ) in Wien wegen Verdacht der Beitragstäterschaft und Geldwäsche festgenommen.

Hinsichtlich der Bewertung des Schmuckes wurde von der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt ein Sachverständiger bestellt, der die Echtheit und den Wert der Schmuckstücke und Uhren bestimmen wird. Wer Schmuck davon erkennt, soll sich dringend bei der Behörde melden. Der Innenminister warnte vor der fiesen Betrugsmasche: "Mein dringender Appell an die Bevölkerung: Seien sie aufmerksam und legen sie ein gesundes Misstrauen an den Tag. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!", erklärte Innenminister Gerhard Karner bei der heutigen Pressekonferenz.

"Knallharte Geschäftsinteressen, Vertrauen ausgenutzt"

"In einer Welt, in der viele Menschen nach Antworten auf die wesentlichen Fragen des Lebens suchen, haben sich Geschäftemacher etabliert, die vorgeben, übernatürliche Kräfte zu besitzen. Diese selbsternannten Gurus oder spirituellen Berater versprechen Heilung, Glück oder mitunter sogar den Kontakt zu Verstorbenen. Doch oft stecken hinter den esoterischen Fassaden knallharte Geschäftsinteressen. Sie nutzen dabei Vertrauen ihrer Opfer aus, die in einer emotionalen oder finanziellen Notlage sind und nach Hilfe und Unterstützung suchen," warnt Landespolizeidirektor Franz Popp.

Das sind die wichtigen Präventionstipps der Polizei: Skepsis ist der beste Schutz. Sei kritisch gegenüber Versprechen, die zu schön sind, um wahr zu sein.

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Hör auf dein Bauchgefühl: Wenn du das Gefühl hast, dass etwas nicht stimmt, vertrau auf deine Intuition und gehe lieber.

Rede mit Freunden und Familie: Spreche über deine Erfahrungen mit anderen Oftmals hilft schon ein offenes Gespräch, um vor Betrug zu schützen.

Hol dir professionelle Hilfe. Wenn du das Gefühl hast, Opfer von Okkultbetrug geworden zu sein, scheue dich nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

{title && {title} } red, {title && {title} } 10.02.2025, 13:31
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