Fussball
Barca fordert Rapid auf, Demir-Kaufpflicht zu löschen
Yusuf Demir ist auf dem Abstellgleis. Nicht aus sportlichen, sondern finanziellen Gründen. Dem will Barca anscheinend auf dreiste Art entgegenwirken.
Alles hatte im Sommer so märchenhaft begonnen. Yusuf Demir hatte sich mit seinem Wechsel von Rapid zum FC Barcelona einen Kindheitstraum erfüllt.
Unter Trainer Ronald Koeman kam der Wiener tatsächlich zum Zug. Schon in der Vorbereitung spielte er regelmäßig in der Startelf, durfte dann auch in der Meisterschaft mitwirken und neben Stars wie Memphis Depay im Angriff auflaufen. Seit dem Trainerwechsel fristet Demir unter Xavi Hernandez ein Dasein als Statist. Aber nicht etwa, weil der neue Trainer nicht viel von seinem Schützling hält.
Im Leihvertrag des 18-Jährigen ist eine Kaufverpflichtung verankert, die nach dem nächsten Pflichtspieleinsatz für die Blaugrana in Kraft treten würde. Dann wären die Katalanen verpflichtet, zehn Millionen Euro nach Hütteldorf zu überweisen. Das will und kann sich der Klub nicht leisten. Barca ist in schweren finanziellen Schwierigkeiten.
"Sky" berichtet in Deutschland nun, dass Barca Rapid aufgefordert hat, die Kaufpflicht aus dem Vertrag zu löschen. Das wäre ein dreister Schachzug, mit dem der Top-Klub den heimischen Rekordmeister gehörig unter Druck setzen würde. Weder Demir noch die Wiener sind wohl besonders heiß auf die Aussicht, dass der ÖFB-Teamspieler bis zum kommenden Sommer die La-Liga-Matches von der Tribüne aus verfolgt. Speziell im Hinblick auf das WM-Play-off im Frühling wäre das für den aufstrebenden Star ein herber Rückschlag. Es ist aber mehr als fraglich, ob sich Rapid auf diesen Vorschlag einlassen, auf die Millionen aus Spanien verzichten würde.
Wahrscheinlicher als der Verbleib und weitere Einsätze in Barcelona erscheint inzwischen eine Rückkehr zu Rapid. In Deutschland wird über einen Transfer nach Dortmund, Leverkusen oder Frankfurt spekuliert. Dieser könnte bereits im Winter, aber auch nach einem Frühjahr in Hütteldorf passieren. Das Happy End des Märchens in Barcelona scheint aber in weite Ferne gerückt zu sein.