Einsatz verhindert Schlimmeres

Bandenfehde in Wien – WEGA war nach 39 Sekunden da

Schreie, Blut, dann Blaulicht: In Meidling gab es bei einem brutalen Angriff 4 Verletzte. Das schnelle Eingreifen der Polizei verhinderte Schlimmeres.

Christian Tomsits
Bandenfehde in Wien – WEGA war nach 39 Sekunden da
Michael Takacs lobt Beamte: Das erste Blaulichtfahrzeug hatte unter dreißig Sekunden Anfahrtszeit, die WEGA brauchte nur 39 Sekunden zum Bahnhof Meidling.
LR, Helmut Graf

Mit Sturmhauben maskiert, Messer, Hämmern, Flaschen und Schreckschusswaffen in den Händen. So überraschten junge Tschetschenen sonntagabends um 21.20 Uhr am Bahnhof Meidling ihre Opfer aus Afghanistan (15, 18, 23 Jahre), stachen und schlugen auf sie ein.

Schneller als die Polizei erlaubt

Als nach knapp 30 Sekunden Anfahrtszeit das erste Blaulicht am Horizont auftauchte, ergriffen die Verdächtigen schleunigst die Flucht. "Die WEGA war nach 39 Sekunden da und das, obwohl sie aus einem anderen Bezirk kam", war Bundespolizeidirektor Michael Takacs am Tag danach auf die Beamten stolz.

Gegenüber "Heute" meinte er, dass die Kollegen Schlimmeres verhindern konnten. Schon Freitag- und Samstagnacht war es in Wien-Brigittenau zu Auseinandersetzungen zwischen den "rivalisierenden Gruppierungen" gekommen – teilweise warteten Beamte bereits vor Ort. Auch dank der raschen Notrufe und vielen Hinweisen aus der Bevölkerung habe man zahlreiche Ermittlungsansätze und konnte bereits eine Festnahme verbuchen – wir berichteten.

Es handelt sich dabei um einen 29-jährigen Tschetschenen, der am Freitag den Schlägertrupp in seinem (nun beschlagnahmten) BMW-SUV zum Tatort gebracht haben soll. Bei ihm fand man Waffen, nun werden Daten ausgewertet – zudem laufen zahlreiche Zeugeneinvernahmen, aus denen man sich vielversprechende Erkenntnisse erhofft.

Seit Montag um 19 Uhr soll "enorme Polizeipräsenz" mit Kollegen aus den Bundesländern auf Anordnung des Innenministers an amtsbekannten Treffpunkten der Jugendlichen für "massiven Kontrolldruck" und Sicherheit sorgen.

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