Jetzt droht die Abschiebung
Banden-Krieg in Wien: Zwei 505-Gangmitglieder verhaftet
Seit Wochen beschäftigt ein blutiger Konflikt zwischen Tschetschenen und Syrern die Polizei. Nun klickten für zwei Verdächtige die Handschellen.
Anfang Juli kam es in Wien-Brigittenau zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen jungen Männern aus dem arabischen Raum beziehungsweise Tschetschenien. Im Zuge der Ermittlungen konnte die Polizei nun zwei weitere syrische Staatsangehörige festnehmen. Die beiden Männer im Alter von 19 und 34 Jahren konnten durch gemeinsame Ermittlungen des Landeskriminalamts und des Bundeskriminalamts ausgeforscht werden.
Wie die Polizei am Freitag mitteilte, sollen die beiden Männer am 05.07.2024 im Bereich des Leipziger Platzes zuerst den Besitzer eines Imbisslokals mit Messern bedroht und in weiterer Folge im Anton-Kummerer Park eine rivalisierende tschetschenische Gruppe mit Messern attackiert haben.
Sie sollen ihren Schutzstatus nun verlieren
Derzeit befinden sich die zwei Syrer – sie sollen Mitglieder der 505-Bande sein – in der Justizanstalt Josefstadt. Ihnen wird Raufhandel, Nötigung und versuchten Mordes gegenwärtig geführt. Außerdem wurde durch die Fremdenpolizei ein Verfahren zur Aberkennung des Schutzstatus eingeleitet.
Bereits zuvor war ein 29-jähriger Tschetschene verhaftet worden. Der Mann soll mehrere Personen zu der blutigen Auseinandersetzung in Wien-Brigittenau gefahren haben.
Verletzung der Ehre als Motiv
Es handelt sich bei den Tatverdächtigen um lose Zusammenschlüsse von vorwiegend jungen Männern, die sich über Messengerdienste austauschen und zu Gewalttaten anstacheln. Als Motiv dienen oftmals angebliche Ehrverletzungen oder die angebliche Belästigung von Frauen beziehungsweise Racheakte für vergangene Vorfälle.
Darüber hinaus wurde vor wenigen Monaten ein junger Tschetschene von einem Syrer durch eine Stichwaffe verletzt, wodurch der Konflikt befeuert wurde. Innerhalb kurzer Zeit gab es dadurch zu einer eine Häufung von derartigen Vorfällen.
Minister kündigt weitere Verhaftungen an
"Die Kriminalisten konnten durch umfassende Ermittlungsmaßnahmen zwei Gewalttäter aus dem Verkehr ziehen. Die Ermittlungen werden mit Hochdruck fortgesetzt, um weitere Straftäter auszuforschen und festzusetzen", so Innenminister Gerhard Karner.
Bereits Anfang März hatte die Bundesregierung die Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Jugendkriminalität eingerichtet.
"Das Ziel ist klar: Gewalttäter aus dem Verkehr ziehen und Kinder schützen. Diese Maßnahmen werden daher mit aller Härte und Konsequenz fortgeführt", beschreibt der ÖVP-Minister die Aufgaben der Einsatzgruppe Jugendkriminalität.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- In Wien hat die Polizei zwei weitere Verdächtige im Zusammenhang mit den gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Tschetschenen und Syrern festgenommen
- Die beiden syrischen Staatsangehörigen im Alter von 19 und 34 Jahren werden des Raufhandels, der Nötigung und des versuchten Mordes beschuldigt
- Der Konflikt zwischen den Gruppen wird durch angebliche Ehrverletzungen und Racheakte angeheizt, und die Polizei hat auch ein Verfahren zur Aberkennung des Schutzstatus eingeleitet