Leser

Bande zahlte Drogen-Chauffeur 2.500 Euro netto im Monat

Die Wiener Kripo nahm eine Drogenbande fest, die über zwei Tonnen Cannabis verkauft haben soll. Der Kurier kassierte monatlich 2.500 Euro Gehalt.

Maxim Zdziarski
Teilen
1/2
Gehe zur Galerie
    Die Fahnder stellten mehrere Kilogramm Cannabis sicher.
    Die Fahnder stellten mehrere Kilogramm Cannabis sicher.
    Leserreporter / zVg

    Nach mehreren Wochen akribischer Ermittlungsarbeit ging der Kriminalpolizei ein gut organisierter Wiener Drogenclan ins Netz. Die Bandenmitglieder aus Nordafrika waren 31, 26 und 15 Jahre alt. Sie kommunizierten die meiste Zeit über den Facebook Messenger und sollen so auch ihre Drogendeals organisiert haben. Mithilfe mehrerer Wohnungen im gesamten Wiener Stadtgebiet wurde das bestellte Gras verteilt und in weiterer Folge dann auch verkauft. Das Cannabis selbst wurde über einen Kontakt in Frankreich nach Österreich geschmuggelt. 

    Cobra-Zugriffe in Wiener Wohnungen

    Die Kriminalpolizei überwachte über einen längeren Zeitraum die verdächtigen Facebookprofile und diverse Wohnungen in Favoriten, Simmering, Meidling und Penzing. Mitte April war es dann so weit: Die Staatsanwaltschaft gab der Kripo grünes Licht für einen Zugriff.

    An einem Montagabend observierten Cobra-Beamte einen weißen Ford Transit, der gerade auf dem Weg war, Bunker-Adressen abzuklappern, um das Gras abzuladen. Nachdem sie die Drogen zuerst in eine Penzinger Wohnung ausgeliefert hatten, kam es kurz darauf zu mehreren Zugriffen. An den überwachten Adressen wurden in weiterer Folge zwei Brüder (31, 26), ein 15-jähriger Komplize und der 23-jährige Drogenkurier festgenommen.

    Am besagten Tag stellte die Wiener Polizei knapp 26 Kilogramm Cannabis, Schreckschusspistolen, Tausende Euro Bargeld und mehrere Handys sicher. Die Bande soll wöchentlich mit bis zu 50 Kilogramm Gras gedealt haben. Die Fahnder gehen derzeit davon aus, dass die Nordafrikaner allein im letzten Jahr bis zu 2,2 Tonnen Cannabis verkauft haben dürften.

    Star-Anwälte: Nik Rast, Philipp Wolm, Mirsad Musliu
    Star-Anwälte: Nik Rast, Philipp Wolm, Mirsad Musliu
    Kanzlei Rast/Musliu, Denise Auer

    Drogen-Chauffeur bekam 2.500 Euro

    Wie sich im Zuge weiterer Ermittlungen herausstellte, zeigte sich der Lenker des weißen Transits im Verhör geständig. Er will eigenen Angaben zufolge das Gras über einen Zeitraum von knapp einem Jahr an die Adressen geliefert haben. Mit den Drogen selbst habe er allerdings nichts zu tun gehabt und beteuerte lediglich, der Fahrer gewesen zu sein. Für seine Chauffeur-Dienste soll er dafür monatlich 2.500 Euro bekommen haben. Die Bande wird von den renommierten Wiener Anwälten Nikolaus Rast, Mirsad Musliu und Philipp Wolm verteidigt. Die Juristen wollten auf "Heute"-Anfrage vorerst keine Stellungnahme zu der Causa abgeben.

    Mehr Artikel zu dem Thema: