Müllproblem
Bali führt ab sofort neue Touristensteuer ein
Auf der Ferieninsel Bali wird ab sofort eine Touristensteuer fällig: Damit will das Land die Folgen des Over-Tourism auf der Insel minimieren.
Die indonesische Ferieninsel Bali verlangt von ausländischen Besucherinnen und Besuchern seit Mittwoch eine Touristensteuer von umgerechnet neun Euro. Das Geld soll in Projekte zum Schutz der Umwelt und der balinesischen Kultur investiert werden, wie Balis Interims-Gouverneur Sang Made Mahendra Jaya mitteilte.
Die Abgabe muss über das Internetportal "Love Bali" bezahlt werden und gilt für ausländische Touristen, die aus dem Ausland oder aus anderen Teilen Indonesiens auf die Insel kommen. Indonesische Urlauber müssen die Steuer nicht zahlen. Die Behörden haben sich nach eigenen Angaben für die Online-Zahlung entschieden, um Warteschlangen bei der Einreise zu vermeiden.
4,8 Millionen Touristen in 2023
Nach Bali kommen jedes Jahr Millionen Touristinnen und Touristen – von Januar bis November 2023 waren es nach einem massiven Einbruch während der Corona-Pandemie nach offiziellen Angaben wieder fast 4,8 Millionen. Seit einiger Zeit gehen die Behörden verstärkt gegen schlechtes Benehmen von Urlaubern vor. Vor allem Touristen, die sich in Tempeln oder an anderen heiligen Orten halbnackt fotografieren, sorgen immer wieder für Empörung.
Riesiges Müllproblem auf Bali
Das Geld will die Regierung nach eigenen Angaben in den Schutz der großartigen Natur und Kultur der "Insel der Götter" sowie in nachhaltigen Tourismus und Serviceleistungen investieren. Bali ist die einzige hinduistisch geprägte Insel im muslimischen Indonesien und berühmt für seine einmaligen Traditionen und Rituale. Rund 70 Prozent der Gelder sollen aber – zumindest anfangs – in die Bewältigung des Abfallproblems fließen. Denn das ist gewaltig.
Die vom Monsun beeinflusste Strömung treibt am berühmten Surferstrand von Kuta immer wieder Berge von Müll ans Ufer. Jeden Tag sammeln Helfer tonnenweise Flaschen, Becher und Verpackungen ein, die mit Lastwagen abtransportiert werden, werden der Lage aber nur kurzfristig Herr. Denn bereits am Folgetag sei der Strand erneut voller Müll.