Österreich

Baby nach Schütteltrauma tot – Mordanklage!

Eine Salzburgerin soll ihren sieben Wochen alten Buben durch Schütteln getötet haben. Der Vater griff nicht ein. Beide werden wegen Mordes angeklagt.

Sandra Kartik
Eine 20-Jährige und ein 25-Jähriger werden wegen Mordes angeklagt. Sie müssen sich am Landesgericht Salzburg für den Tod ihres Babys verantworten.
Eine 20-Jährige und ein 25-Jähriger werden wegen Mordes angeklagt. Sie müssen sich am Landesgericht Salzburg für den Tod ihres Babys verantworten.
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Der Fall erschütterte ganz Österreich: Eine 20-Jährige soll ihr Kind am 22. Oktober des Vorjahres vorsätzlich getötet haben. Sie soll ihren sieben Wochen alten Sohn sieben bis zehn Mal heftig geschüttelt und ihm ins Gesicht geschlagen haben. Das Baby erlitt durch die Misshandlung schwere Verletzungen der Hirnhaut und des Gehirns, es erlag den Einblutungen in seinem Kopf.

Der 25-jährige Vater des Kindes hat die Tat nicht verhindert und erst Stunden später die Rettung gerufen, als der Bub bereits tot war. Ihn trägt deshalb eine Mitschuld. Staatsanwältin Elena Haslinger hat nun Anklage gegen das Paar wegen Mordes erhoben. Beide sitzen in U-Haft und haben sich bereits gegenseitig beschuldigt, ihr Kind getötet zu haben.

Mutter hat "kein Kind gewollt"

Die Salzburger hatten sich etwa eineinhalb Jahr vor der Geburt ihres Kindes kennengelernt und waren in die kleine Sozialwohnung des Mannes in Salzburg gezogen, bevor das Baby im September 2022 zur Welt kam. Die damals 19-jährige Mutter hätte laut Anklage "gar kein Kind gewollt, insbesondere keinen Sohn."

Sie hat das wehrlose Kind offenbar schon vor seinem tragischen Tod schwer misshandelt: Als der Bub erst drei oder vier Wochen alt war, habe sie ihn bereits geschlagen und gewürgt, bis sich sein Gesicht "bläulich verfärbt" hat. Das stellte ein Sachverständiger nach der Obduktion des toten Säuglings anhand älterer Blutungen im Kopf fest. Neben Mord muss sich die Salzburgerin deshalb auch wegen fortgesetzter Gewalt verantworten. Ihr Lebensgefährte wird wegen Mordes durch Unterlassung am Landesgericht Salzburg angeklagt. Er hatte nichts gegen das Schütteln der Mutter unternommen.

Google-Suche entlarvt Paar

Eine Handy-Auswertung beider Eltern hat ergeben, dass das Kind bereits vor seinem Tod in einem gesundheitlich schlechten Zustand gewesen sein dürfte. Auch habe die 20-jährige Angeklagte belastende Such-Begriffe gegoogelt: "Wie kann man von Gewalt Epilepsie bekommen" und "Baby isst nicht mehr und zittert".

Laut Gutachter war die Mutter zurechnungsfähig, als sie ihr Baby zu Tode schüttelte. Sie leidet aber an einer schweren Persönlichkeitsstörung. Ihr drohen deshalb fünf bis 20 Jahre Haft und eine Einweisung. Der Vater könnte zu 20 Jahren oder lebenslang verurteilt werden. Der genaue Prozesstermin steht noch nicht fest.

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