Österreich
Mutter legt ihren Bub nach der Geburt in Schacht
Erschütternder Prozess in Ried: Eine Mutter (32) steht vor Gericht, weil sie laut Anklage ihren kleinen Sohn direkt nach der Geburt in einen Schacht warf.
Die Details zu dem Fall sind erschütternd. Am 10. Juni dieses Jahres bekam eine 32-jährige Frau aus dem Bezirk Schärding bei einer Hausgeburt einen kleinen Sohn.
Direkt nach der Geburt soll die Frau dem Säugling laut Staatsanwaltschaft die Nabelschnur um den Hals gelegt, das Kind in Tücher gewickelt haben.
Danach packte sie den Säugling laut Anklage in eine Tasche, warf diese dann in den Kellerschacht des Nachbarhauses.
In Österreich ist es seit 2001 möglich, ein Baby anonym in einem Krankenhaus zur Welt zu bringen. Das bedeutet, dass die Mutter ihren Namen nicht nennen muss. Das Kind wird danach vom Kinder- oder Jugendamt an Adoptiveltern vermittelt.
Nach einer Geburt gibt es die Möglichkeit so genannter "Babyklappen". Es wird aber betont, dass die anonyme Geburt vorzuziehen ist, da es dabei medizinische Betreuung gibt.
Nachbarn hörten Schreie
Weil das Baby zu schreien begann und so die Nachbarn aufmerksam wurden, überlebte es. In der Hauptverhandlung in Ried geht es am Mittwoch um den Vorwurf der "Versuchten Tötung eines Kindes bei der Geburt", so Alois Ebner von der Staatsanwaltschaft Ried im Gespräch mit "Heute". Strafrahmen: bis zu fünf Jahre.
Die Frau gab an, sie habe von der Schwangerschaft nichts mitbekommen, sei von der Geburt des Kindes völlig überrascht gewesen.
Informationen zum Thema "anonyme Geburt" und Babyklappen gibt es hier auf Netdoktor. (rep)