Nach Kickl und Nehammer
Babler beschließt Hofburg-Tour der Parteichefs
Bundespräsident Alexander Van der Bellen bestellte die Chefs der drei stärksten Parteien in die Hofburg. Den Abschluss machte Andreas Babler.
Der Ballhausplatz ist seit Jahrzehnten Amtssitz des österreichischen Bundeskanzlers und nur wenige Meter von der Präsidentschaftskanzlei in der Hofburg entfernt. Wer künftig Bundeskanzler und somit Regierungschef werden wird, vermag aktuell niemand zu beantworten. Fest steht, dass es entweder FPÖ-Chef Herbert Kickl oder Amtsinhaber Karl Nehammer (ÖVP) sein wird.
Beide Politiker waren am Montag bereits Gast bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Für Aufsehen sorgte dabei vor allem Herbert Kickl, der ein extravagantes Geschenk parat hatte. Das Staatsoberhaupt ließ sich von den Gesprächen berichten, zu denen er die Chefs der drei stärksten Parteien verdonnert hat. Diese sollten untereinander klären, welche Koalitionsformen in Zukunft umsetzbar seien.
Verhärtete Fronten
Die Fronten sind verhärtet: Die FPÖ käme sowohl mit der Volkspartei als auch mit den Sozialdemokraten auf eine stabile Mehrheit im Nationalrat – aber keiner von beiden will Kickl zum Kanzler machen. Die Roten schließen eine Koalition mit der FPÖ seit Jahren kategorisch aus, die ÖVP erklärte im Zuge der Wahlauseinandersetzung "nur" Parteichef Kickl zur "Persona non grata" – der Chef der Freiheitlichen schließt für sich einen Schritt zur Seite aber kategorisch aus.
SPÖ-Chef Andreas Babler bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen
Am späten Nachmittag war also SPÖ-Chef Babler an der Reihe. Genauso wie auch die beiden anderen Parteichefs war ihm im Zuge des Treffens mit "VdB" kein nennenswertes Statement zu entlocken. Der Bundespräsident selbst wird dem Vernehmen nach frühestens Mitte der Woche den Weg an die Öffentlichkeit suchen.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Die Parteichefs der FPÖ, ÖVP und SPÖ, Herbert Kickl, Karl Nehammer und Andreas Babler, trafen sich am Montag mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen, um mögliche Koalitionsformen zu besprechen
- Trotz verhärteter Fronten und keiner klaren Aussagen der Politiker bleibt ungewiss, wer der nächste österreichische Bundeskanzler wird