Emotionales Interview
Austro-Geisel in Gaza: Sohn (8) kämpft für seinen Vater
Von der österreichischen Hamas-Geisel Tal Shoham fehlt seit Monaten fehlt jede Spur. Sein Sohn Naveh (8) gibt die Hoffnung allerdings nicht auf.
Seit dem 7. Oktober ist die Welt für Familie Shoham nicht mehr dieselbe. Hamas-Terroristen entführen den 8-jährigen Naveh gemeinsam mit seiner Familie auf brutalste Art und Weise.
Naveh, seine vierjährige Schwester, seine Mutter, Großmutter, Tante und Cousine wurden nach über 50 Tagen freigelassen – sein Vater Tal ist nach wie vor in Hamas-Händen, als einzige österreichische Geisel. Doch von ihm fehlt jede Spur.
8-Jähriger schreibt an Papst
Seit dem Terrorangriff führt der achtjährige Naveh ein komplett anderes Leben als seine gleichaltrigen Freunde: Er engagiert sich für die Freilassung seines verschleppten Vaters. Im Februar verfasste er einen Brief an Papst Franziskus, in dem er dem Pontifex für seine Unterstützung dankte und eine emotionale Geschichte über die enge Beziehung mit seinem Vater Tal erzählte.
"Mein Herz schmerzt vor Trauer"
"Ich hoffe, die Welt vergisst nicht, dass er gefangen ist", schrieb Naveh laut "Krone" an den Papst. "Wir waren über 50 Tage lang in Gefangenschaft. Mein Vater wurde an diesem Tag ebenfalls entführt und wir immer noch dort festgehalten. Mein Herz schmerzt vor Trauer, ich vermisse meinen Vater und mache mir große Sorgen um ihn", so der Achtjährige.
"Ich bete auch jeden Tag. Wir haben einen kleinen Tisch in unserem Haus, den wir unseren 'Tisch der Hoffnung' nennen. Hier zünden wir Kerzen an und beten für das Wohl und die Freilassung meines Vaters", erzählte Naveh. Er wolle, wenn der Krieg vorbei ist, mit seinem Vater ein Fußballspiel im Stadion besuchen – "ich spare schon von meinem Taschenfeld dafür".
"Sie sind ein großer Mann. Bitte setzen Sie sich weiterhin für die Freilassung unserer Familien und für den Frieden ein", schloss der Bub ab.
"Wir brauchen eure Hilfe"
Seit Juni lebt Naveh mit seiner Familie in Wien und setzt sich weiterhin für die Freilassung seines Vaters ein. "Den Familien der Geiseln geht es gerade richtig schlecht. Wir brauchen eure Hilfe", appellierte er in einem Interview mit PULS24-Infochefin Corinna Milborn.
Seine Gesprächsbereitschaft in dem jungen Alter erklärt er: "Ich möchte, dass mein Vater so schnell wie möglich befreit wird und ich denke, dass es helfen könnte." Naveh lobte die österreichische Unterstützung für seine Familie: "Jeder gibt sein Bestes, um meinen Vater zurückzubringen. Es werden große Anstrengungen unternommen."