Nach VdB- und Kanzlerkritik

"Ausschreitungen drohen": Groß-Demo in Wien verschoben

Kanzler und Präsident verurteilten die geplante Pro-FPÖ-Demo scharf. Wegen "zu erwartenden Ausschreitungen" wird die Kundgebung nun verschoben.

Newsdesk Heute
"Ausschreitungen drohen": Groß-Demo in Wien verschoben
Wegen "zu erwartenden Ausschreitungen" wird die Demo am 9. November nun verschoben. (SYMBOLFOTO)
Symbolfoto: "Heute"

Bei seiner Rede am Nationalfeiertag rief Bundeskanzler Karl Nehammer rief dazu auf, die "wehrhafte Demokratie" zu verteidigen. Eine für den 9. November geplante Demonstration von Beführwortern einer Koalition mit FPÖ-Beiteiligung verurteilte der ÖVP-Kanzler, "Heute" berichtete.

"Wehrhafte Demokratie" bedeute auch, einem freiheitsliebenden Land zu dienen, das aus seiner Geschichte gelernt habe. Der Kanzler sei deshalb "zutiefst empört", dass eine Gruppierung den 9. November für eine Großdemonstration unter dem Motto "Macht euch bereit" nutzen wolle.

Keine "Macht euch bereit"-Demo am 9. November

Bundespräsident Van der Bellen betonte in seiner Rede, dass er Nehammers Auffassung zur Demonstration, "die ausgerechnet am 9. November" stattfinden soll, "vollinhaltlich teile". Das Staatsoberhaupt, das auch Oberbefehlshaber ist, hob außerdem hervor, dass ein leistungsfähiges Bundesheer ein unverzichtbarer Teil der notwendigen staatlichen Resilienz sei. Deshalb sei auch ein entsprechendes Budget fürs Heer notwendig, und er sei zuversichtlich, dass das Parlament ein solches auch weiterhin gewährt, meinte Van der Bellen.

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    Am Nationalfeiertag sprachen Kanzler und Präsident an das Volk. Die Staatsspitzen verurteilten dabei die geplante Pro-FPÖ-Demo am 9. November.
    Am Nationalfeiertag sprachen Kanzler und Präsident an das Volk. Die Staatsspitzen verurteilten dabei die geplante Pro-FPÖ-Demo am 9. November.
    BKA/Dunker

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    "Ausschreitungen erwartet"

    Die Initiativen "Fairdenken" und "Menschheitsfamilie", die zu der Demo aufgerufen hatten, kündigten daraufhin am Samstag an, diese auf Ende November zu verschieben. "Wegen zu erwartender Ausschreitungen" werde die Veranstaltung verschoben, teilte sie auf diversen Kanälen mit. Man habe "die explosive Bedeutung dieses geschichtsträchtigen Tages übersehen", heißt es vom Veranstalter weiter.

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      privat, iStock

      Auf den Punkt gebracht

      • Bei seiner Rede am Nationalfeiertag rief Bundeskanzler Karl Nehammer rief dazu auf, die "wehrhafte Demokratie" zu verteidigen
      • Eine für den 9 November geplante Demonstration von Beführwortern einer Koalition mit FPÖ-Beiteiligung verurteilte der ÖVP-Kanzler, "Heute" berichtete
      • Wegen "zu erwartenden Auschreitungen" haben die Veranstalter die Demo am Samstag verschoben
      red
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