Welt
Ausgerechnet Greta Thunberg protestiert gegen Windpark
Am Montag kettete sich die Klimaschützerin vor das norwegische Energieministerium. Sie kritisiert den Bau einer Windkraftanlage im Lappland.
Die Klimaschützerin Greta Thunberg hat zusammen mit Dutzenden anderen Aktivisten gegen eine Windkraftanlage im norwegischen Teil Lapplands protestiert. Die Anlage verletze die Rechte der samischen Urbevölkerung in der Gegend, erklärten die Demonstranten am Montag. Sie blockierten den Eingang zum norwegischen Energieministerium, legten sich auf den Boden und hatten samische Flaggen und ein Poster mit der Aufschrift "Land zurück" dabei.
Die vorwiegend jugendlichen Demonstranten von der samischen Jugendorganisation NSR-Nuorat und Natur und Jugend Norwegen kritisierten, das Windparkprojekt verletze die Menschenrechte samischer Rentierzüchter und müsse gestoppt werden. Sie hatten den Eingang zum Ministerium bereits am Wochenende besetzt, wurden am Montag aber von der Polizei vertrieben, wie der Fernsehsender NRK berichtete. Daraufhin ketteten sie sich am Haupteingang an. Die Behörden riefen die Angestellten daher auf, von zu Hause aus zu arbeiten.
Bau des Windparks wurde bereits für ungültig erklärt
Das oberste Gericht Norwegens hatte bereits 2021 geurteilt, die Anlage verstoße gegen die Rechte der Samen, deren Rentierherden dort seit Jahrhunderten weideten. Der Windpark ist aber immer noch in Betrieb. Energieminister Terje Aasland sagte NRK, das Gericht habe den Bau des Windparks zwar für ungültig erklärt, aber nicht entschieden, was mit ihm geschehen solle. Die Regierung müsse eine Entscheidung nach den Vorgaben des Urteils treffen.
Lappland erstreckt sich von den nördlichen Teilen Norwegens über Schweden und Finnland bis nach Russland. Die Kultur der dort lebenden Samen wurde früher unterdrückt, unter anderem durften sie ihre Muttersprache nicht sprechen. Heute führt das Nomadenvolk einen überwiegend modernen Lebensstil, züchtet aber immer noch Rentiere.