Wirtschaft
Ausfälle, Pandemie: Jetzt werden auch die Eier teurer
Nicht nur Wohnen, Autos und Elektrogeräte werden teurer. Nun ziehen im Handel auch die Preise für Eier an. Schuld sind die Pandemie und Ernteausfälle.
Erst stiegen die Futtermittelpreise, dann schlug die Corona-Pandemie zu und nun sorgten extreme Unwetter und sengende Hitze auch für Ernte-Ausfälle. Die Folge: Österreichische Eier werden um 2 Cent teurer. Die Anhebung der Produzentenpreise sei jetzt dringend notwendig, sagt die Österreichische Frischeier Erzeugergemeinschaft (EZG Frischei): "Die hohen Futterpreise bei jahrelang gleichbleibenden Produzentenpreisen und teilweise sinkenden Endverbraucherpreisen bedrohen nun die Existenz der österreichischen Legehennenhalter."
„"Preisverfall, verbunden mit einer Verminderung der Wertigkeit von Eiern"“
Immer mehr Betriebe sehen ihre Existenzgrundlage bedroht, so Franz Kirchweger, Obmann der österreichischen Frischeiererzeuger. Sie würden "nachweislich nach den EU-weit strengsten Standards" arbeiten und "heimischen Konsumenten Frischeier höchster Qualität zu einem leistbaren Preis" bieten, heißt es. Steigende Produktionskosten hätten allerdings die Margen sinken lassen, gleichzeitig spüre man gewaltigen Druck durch Aktionen bei Eiern im Handel. Dies führe bei den "Billigeiern" zu "einem Preisverfall, verbunden mit einer Verminderung der Wertigkeit von Eiern".
Bodenhaltungseier seien laut Agrarmarkt Austria (AMA) mitten in der Pandemie 2020 sogar um acht Prozent billiger geworden. Gleichzeitig habe man auf gentechnikfreie Fütterung oder das Verbot von Regenwald-Soja im Hühnerfutter geachtet. "Sollte jetzt keine Preisanpassung an die realen Produktionskosten bei Eiern gelingen, dann verlieren viele kleine und mittelgroße heimische Betriebe ihre wirtschaftliche Existenzgrundlage", so Kirchweger. "Die Futterkostensteigerungen sind bei gleichbleibenden Eierpreisen für sie wirtschaftlich nicht mehr zu verkraften."
„"Die Erzeugerpreise müssen nun um mindestens 2 Cent pro Ei angehoben werden"“
"Unsere Partner im Handel sind jetzt aufgefordert, Verantwortung zu übernehmen – im Interesse der Bäuerinnen und Bauern, aber auch der Konsumentinnen und Konsumenten. Die Erzeugerpreise müssen nun um mindestens 2 Cent pro Ei angehoben werden. Ich bin davon überzeugt, dass die heimischen Verbraucher bereit sind, diesen nachvollziehbaren Mehrpreis für ein so hochwertiges, regional erzeugtes Lebensmittel auch zu bezahlen", so Kirchweger. Laut ihm habe es seit 2010 außer bei Bio-Eiern "de facto weder für Konsumenten noch für Bauern eine Preisanpassung gegeben".