Wien
Aus nach 116 Jahren – nächstes Kult-Café sperrt zu
Rund 116 Jahre lang prägte das "Café Ritter" das Bild in Ottakring. Doch nun ist Schluss. Die Sanierungsbestrebungen sind laut KSV gescheitert.
Das nächste Wiener Kult-Café schlitterte nun in die Pleite. Erst am Mittwoch wurde bekannt, dass "Grand Cafe am Alsergrund" in die Insolvenz schlitterte. Laut Kreditschutzverein (KSV) belaufen sich die Schulden des Traditions-Kaffeehaus auf rund 274.000 Euro.
Wie der KSV am Donnerstag ist nun auch das Aus für ein weiteres Kult-Café besiegelt. Die Sanierungsbestrebungen des "Café Ritter Ottakring" sind laut KSV "als gescheitert" zu bezeichnen. "Das Unternehmen wird nunmehr konkursmäßig abzuwickeln sein", so der KSV 1870 in einer Aussendung.
Mit Corona kamen die Probleme
Schon am 23. Jänner diesen Jahres wurde beim Handelsgericht Wien ein Konkursverfahren eröffnet. "Das schuldnerische Unternehmen hat ursprünglich eine Sanierung angestrebt und daher wurde das Café bislang im Rahmen des Konkursverfahrens fortgeführt. Mangels Finanzierbarkeit wurde jedoch zwischenzeitig der eingebrachte Sanierungsplanvorschlag vom schuldnerischen Unternehmen zurückgezogen und die entsprechende Sanierungsplantagsatzung vom Handelsgericht Wien abberaumt. Mit Beschluss vom 31.5.2023 bewilligte das Handelsgericht Wien nunmehr die Schließung des Unternehmens", heißt es in der Aussendung.
In finanzielle Schwierigkeiten ist das Kaffeehaus, das es seit 1907 gibt, aber schon früher geschlittert. Bereits im Februar 2021, inmitten der Coronavirus-Pandemie – Lockdowns inklusive –, wurde bekannt, dass das Café trotz Beteiligung der Stadt Wien in die Insolvenz schlitterte.