Coronavirus
Aus für Gratis-Tests – so teuer wird nun der Nachweis
Im Rahmen des "Freiheits-Gipfels" am Mittwoch wird es auch ums Ende der Gratis-Tests in Österreich geben. Damit wird das Testen extrem teuer.
Impfpflicht und G-Regeln könnten fallen, die Maske ebenso – doch für den größten Wirbel sorgt aktuell die Diskussion um das Aus für Gratis-Tests. Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) hatte sich – nachdem das Thema seit Monaten immer wieder hochkochte – am Rande seines Schweiz-Besuchs für kostenpflichtige Corona-Tests ausgesprochen. Offen ist allerdings noch, wer alles zahlen soll und ab wann. Auf Kanzler-Linie ist jedenfalls bereits Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP), auch sie will kostenpflichtige Tests. Ob es am Mittwoch zu einer Lösung komme, sei aber noch unklar, hieß es.
Ungeimpfte sollen "jedenfalls" blechen
Geht es nach dem steirischen Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP), müssen Tests etwas kosten, wenn auch nicht für alle: "Ich lasse offen, ob das für alle gilt, oder für die Ungeimpften. Für die sollte es jedenfalls sein." Ganz anders dagegen Wien, die Stadtregierung unter Landeshauptmann Michael Ludwig (SPÖ) will weiter an den Gratis-Tests festhalten – müsste sie aber bei einer Kostenpflicht selbst zahlen. Für Betroffene könnte eine Kostenpflicht teuer werden: Österreichweite und internationale Vergleiche zeigen Kosten von 50 bis 150 Euro – pro Test versteht sich.
Wie "Heute" erfuhr, werden innerhalb der Bundesregierung momentan zwei Konzepte diskutiert, in beiden Fällen sollen Ungeimpfte immer zahlen müssen. Eine Lösung sieht vor, dass Geimpfte weiter die Tests kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen sollen, die andere, dass alle zahlen müssen und nur Spitäler, Alten- und Pflegeheime oder nur Betroffene nach behördlicher Anordnung bei Corona-Symptomen kostenlos testen dürfen. Und ab wann? Das Gesetz sehe vor, dass es noch bis Ende März Gratis-Tests gebe, heißt es dazu aus dem Gesundheitsministerium. Kosten-Start also mit April möglich.
Breite Front gegen Aus für Gratis-Tests
Heftige Kritik am diskutierten Aus für Gratis-Tests kam vor allem von der FPÖ, aber auch von Gewerkschaften. FPÖ-Chef Herbert Kickl sei zwar gegen das von ihm so bezeichnete "sinnlose Massentesten gesunder Menschen", die Regierung müsse aber "diese Tests den Betroffenen selbstverständlich gratis zur Verfügung zu stellen". Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Bau-Holz, Josef Muchitsch, fordert dagegen, dass Gratis-Coronatests "zumindest für berufliche Zwecke aufrecht bleiben" müssen. Jedoch sei zu überdenken, ob Antigen- und PCR-Tests parallel gratis angeboten werden müssen.