Wintersport
Auftritt verpatzt! Hass gegen China-Eiskunstläuferin
Für Chinas Eiskunstläuferin Zhu Yi wurde Olympia zum Albtraum. Erst verpatzte sie ihren Auftritt, dann schlug ihr im Netz der blanke Hass entgegen.
Zhu Yi stürzte bei den Wettkämpfen am Sonntag und Montag gleich mehrmals. Sie wurde mit 91,41 Punkten nur Fünfte und Letzte im Team-Finale. Auch als Mannschaft wurde China nur Fünfter. Die 19-Jährige war über ihre Leistung bitter enttäuscht und brach in Tränen aus. Doch Chinas Bevölkerung zeigt mit ihr kein Mitleid.
Im Netz wurde der Hashtag "Zhu Yi ist gefallen" gleich 200 Millionen Mal angeklickt. Dazu wurden zahlreiche Hasskommentar gepostet. "Wie kannst Du es wagen, für China anzutreten", stand da etwa zu lesen. Hintergrund: Zhu kommt eigentlich aus den USA. Erst 2019 erhielt sie die chinesische Staatsbürgerschaft, spricht außerdem nicht fließend Chinesisch.
Hass und böse Gerüchte
"Ich bin traurig und etwas verlegen", meinte sie selbst über ihren misslungenen Auftritt. Kurios: Schon nach kurzer Zeit griff Chinas Internet-Zensur ein und entfernte zahlreiche Hass-Kommentare. Dennoch blieben Meldungen zu lesen wie diese hier: "Auf den Papa verlassen, um glücklich zu sein? Es ist wirklich eine Schande."
Das ist eine Anspielung darauf, dass ihr Vater Zhu Songchun - ein preisgekrönter Wissenschaftler für künstliche Intelligenz, der 2020 von der Universität von Kalifornien zur renommierten Peking Universität gewechselt war - über Beziehungen ihre Olympia-Nominierung ermöglicht haben soll.