Österreich
Aufregung um Schweineschmalz im Tiefkühl-Rotkraut
Nicht nur Vegetarier zeigen sich im Netz schockiert: In vielen Tiefkühl-Rotkraut-Packungen ist Schweineschmalz drinnen.
Tierprodukte in vegetarischen Lebensmitteln sind leider keine Seltenheit. So entdeckte eine Wienerin nun, dass in zahlreichen Tiefkühl-Rotkraut-Packungen Schweineschmalz enthalten ist und teilte ihren Unmut auf Facebook: "Was hat das darin zu suchen?"
Sie ist nicht die Erste, die den Einsatz von tierischem Fett im Rotkraut hinterfragt. Ein anderer Vegetarier schildert im Netz seinen Moment der Erkenntnis: "Es hat super geschmeckt. Bis zu dem Moment, als ich auf die Zutatenliste geschaut habe: Was für ein Schock, dass in der Tiefkühlpackung auch Schweineschmalz drinnen ist. Mir hat so gegraust, ich hab den Rest in den Bio-Müll geschmissen."
"Böse Überraschung"
"Heute" machte den Test: Drei von fünf Tiefkühl-Rotkraut-Packungen enthalten Schweineschmalz. "Vom Lebensmittelrecht her ist das in Ordnung, weil die Zutaten auf der Packungen stehen", gibt der Sprecher des Wiener Marktamts Entwarnung. "In jedem Tiefkühl-Rotkraut ist Fett enthalten. Schweineschmalz ist ein klassischer Bestandteil."
Lisa Kernegger von "Food Watch" ergänzt aber: "Natürlich ist das für Vegetarier und Veganer eine böse Überraschung, als auch für alle, die halal oder koscher essen." Die Organisation fordert, auch um versteckte Tierprodukte wie sie etwa in Form von Gelatine verwendet werden, eine klare Kennzeichnung. "Die Begriffe 'vegan' und 'vegetarisch' müssen lebensmittelrechtlich definiert werden". Konkret heißt das für Kernegger: "Vegan bedeutet ohne jegliche tierische Bestandteile, weder im Produkt selbst, noch auf irgendeiner Stufe der Herstellung. Vegetarisch heißt ohne Zutaten oder Verarbeitungshilfsstoffe, die von einem toten Tier stammen."
Wer beim Tiefkühl-Rotkraut auf Schweineschmalz verzichten möchte, sollte genau nachlesen. Allen mit "Bio" gekennzeichneten Produkte ist laut Recherche pflanzliches Fett zugefügt, statt Schweineschmalz.