Österreich
Aufregung um lange Wartezeiten im Spital
Eine Patientin wartete im Wilhelminenspital in Wien-Ottakring über 7 Stunden auf ihre Behandlung. heute.at-Leser berichten nun über ähnliche Vorfälle.
Am Karfreitag mussten Patienten in der Notaufnahme des Wilhelminenspitals bis zu acht Stunden lang auf ihre Behandlung warten. Die "Heute"-Story ist der Aufreger im Netz: Dutzende heute.at-Leser berichten von ähnlich "menschenunwürdigen" langen Wartezeiten in den Wiener Spitälern.
"Ich habe im Donauspital von 15.30 Uhr bis 00.30 Uhr mit meinem Sohn gewartet", berichtet Userin Ruth J.
"Ich hatte im Jahr 2016 einen Termin in der Ambulanz für eine Darmuntersuchung. Trotz Termins musste ich vier Stunden warten", erzählt Franziska Wierstorff.
"Habe im Jänner dieses Jahr auch über sieben Stunden im UKH warten müssen. Ich bin mit dem Kopf auf eine Eisplatte gedonnert", schreibt Renate Lehner.
Doch es gibt auch Kritik an den Patienten: "Wenn eine sieben Stunden in der Notaufnahme sitzt kann es nicht lebensbedrohend gewesen sein. Viele gehen wirklich wegen jeder Kleinigkeit in die Ambulanz. Sollte es jemanden wirklich schlecht gehen ruft lieber die Rettung oder den Notarzt", rät User fuhrinat. Oft würden Simulanten und Betrunkene für lange Wartezeiten sorgen, sind sich viele Leser einig.
"Für mich ist es klar das ich nur im wirklichen Notfall in eine Notaufnahme gehe . Etwa nach einem Unfall , oder wie schon öfter bei mir eingetretenen bei einem allergischen Notfall. Bis heute gab es für mich noch keine andere Situation in der ich in der Notaufnahme war . Was anderes kann ich auch nicht nachvollziehen, außer einen wirklichen Notfall. Alles andere hat ja Zeit für den Hausarzt", schreibt Cornelia Specker.
Vor den Medizinern wird Respekt gefordert. "Liebe Österreicher! Ihr seid sehr sehr verwöhnt, wenn ihr denkt, dass Spitalsärzte alle faul und morallos sind. Bald kommen Zeiten, wo Krankenkassen eure Medikamente und Operationen nicht mehr zahlen werden und Warteschlangen noch länger werden. Ihr seid undankbar, weil ihr keine anderen Sozialsysteme kennt, wo Menschen genauso viel arbeiten und zahlen, aber nichts bekommen. Zwei Ärzte im Nachtdienst auf der Notfall für 600 Patienten, wo zwei Drittel davon kommen wegen Insektenstichen. Österreichische Ärzte leisten enormes. Schon mal probiert 25 Stunden ohne Pause zu arbeiten? Und so siebenmal pro Monat?", regt Userin Marlenka zum Nachdenken an.
In einer heute.at-Umfrage haben übrigens 68 Prozent der Teilnehmer kein Verständnis für lange Wartezeiten in den Spitälern.
(pet)