"Fremdenfeindlich"

Aufreger in Schule! Anti-FPÖ-Unterlagen empören Blaue

Dicke Luft vor dem Geschichte-Test! Eine Oma half ihrem Enkel in NÖ beim Lernen, Arbeitsblätter über die heimische Politik sorgten bei ihr für Ärger.

Robert Cajic
Aufreger in Schule! Anti-FPÖ-Unterlagen empören Blaue
"Nationalistisch", "fremdenfeindlich", "EU-kritisch": Vernichtendes FPÖ-Urteil in Schulmaterialien.
iStock / FPÖ NÖ / zVg

Das Lernmaterial einer 4. Klasse der IMS Langenhart (Niederösterreich) im Unterrichtsfach "Geschichte und politische Bildung" sorgt innerhalb der FPÖ für Empörung. Beim Thema der parlamentarisch vertretenen Parteien sowie ihren Parteichefs kam die FPÖ nach dem Nationalratswahl-Beben im September besonders schlecht davon.

"Warum müssen linke Lehrer ihr Meinungsbild aufzwingen?"

"Nationalistisch", "fremdenfeindlich", "EU-kritisch": So die Zuschreibungen zur FPÖ in den Lernunterlagen. Dass die anderen Parteien durchwegs positiv beschrieben wurden, sorgt nun für Diskussionen. "Heute"-Leserin Birgit* (Name von der Redaktion geändert) half ihrem Enkerl beim Lernen und musste zwischenzeitlich deshalb ordentlich schlucken.

Dieses Arbeitsblatt erhitzt die Gemüter in Niederösterreich.
Dieses Arbeitsblatt erhitzt die Gemüter in Niederösterreich.
Leserreporter

Im Gespräch mit "Heute" ärgert sich die Oma über die Weise, wie politische Parteien den Teenagern nähergebracht werden: "Der einzige Beelzebub ist natürlich die Kickl-FPÖ, die als ausländerfeindlich und EU-kritisch beschrieben wird. Warum müssen linke Lehrer den Schülern ihr Meinungsbild aufzwingen?"

NÖ-Bildungssprecher empört

Laut der Niederösterreicherin sollten sich Politik-Interessierte ihre Meinung selbst bilden – Unterrichtsmaterialien dieser Art würden die Schüler schwer manipulieren.

Auch Niederösterreichs FP-Bildungssprecher Michael Sommer versteht den Ansatz der Lehrperson nicht: "Schluss mit dieser Meinungsbildung von Lehrern. Dass jetzt nach der Wahl viele Pädagogen in eine Art Schnappatmung verfallen, kann ich zwar aus deren Weltanschauung nachvollziehen, legitimiert aber keinesfalls solche Lernunterlagen."

NÖ-Bildungssprecher Michael Sommer (FPÖ): "Schluss mit dieser Meinungsbildung von Lehrern."
NÖ-Bildungssprecher Michael Sommer (FPÖ): "Schluss mit dieser Meinungsbildung von Lehrern."
FPÖ NÖ

"Mehrheit der Wähler wird ständig abgewertet"

Es sei laut Sommer demokratisch und pädagogisch bedenklich, "wenn die Mehrheit der Wähler im Unterricht ständig denunziert und abgewertet wird." Michael Sommer fordert demnach die Entpolitisierung von Schulen und die Umsetzung von Meldestellen für Schüler, falls Lehrer gegen einzelne Parteien agieren.

Eine "Heute"-Anfrage in der Innovativen Mittelschule Langenhart blieb bisher unerwidert. Die Stellungnahme wird bei Vorliegen ergänzt.

In der NMS Hollabrunn (Niederösterreich) sorgten zwei Brüder erst Ende September für einen Eklat an deren Schule: Sie kamen mit zwei blauen Fußballtrikots (Schalke 04 aus Deutschland und dem italienischen Nationaltrikot) mit der Aufschrift "Kickl auf die 1". Die Schüler wurden aufgefordert, ihre Shirts auszuziehen – mehr dazu hier.

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    Auf den Punkt gebracht

    • In einer Schule in St.Valentin, Niederösterreich, sorgten Arbeitsblätter über die heimische Politik für Empörung, insbesondere bei der FPÖ, da diese als "nationalistisch", "fremdenfeindlich" und "EU-kritisch" beschrieben wurde
    • Die Kritik richtet sich gegen die vermeintliche politische Beeinflussung durch Lehrer, was zu Forderungen nach einer Entpolitisierung des Unterrichts und der Einrichtung von Meldestellen für parteiische Lehrkräfte führte
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