Politik

Aufgedeckt: So heiß ging es in SPÖ-Krisensitzung her

Neue Interna aus der SPÖ-Krisensitzung am Tag des Rendi-Rücktritts: Landeshauptmann Peter Kaiser soll dabei ein hartes Machtwort gesprochen haben.

Leo Stempfl
Peter Kaiser platzte bei der Vorstandssitzung regelrecht der Klagen.
Peter Kaiser platzte bei der Vorstandssitzung regelrecht der Klagen.
Sabine Hertel

Da hat sich das Twitter-Blue-Abo ausgezahlt: In einem sehr langen Tweet räumt Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser mit einigen Gerüchten und Spekulationen auf und zeigt sich sichtbar unzufrieden mit den Vorgängen bei der Sitzung des Parteivorstands am Tag nach der Ergebnisverkündung der Mitgliederbefragung. 

"Ja, nach langen, vorerst ergebnislosen Diskussionen habe ich mich mit einem eindringlichen Appell zu Wort gemeldet", gesteht der Landeschef. "Ich habe klar gemacht, dass es um Himmels Willen nicht sein kann, dass nach der Mitgliederbefragung zuerst die Parteivorsitzende zurücktritt, der Erstplatzierte das Handtuch wirft, dann der Zweitplatzierte als einzig verbleibender Kandidat den SPÖ-Mitgliedern neuerlich zur Abstimmung gestellt wird & dann letztlich auch noch die Delegierten auf einem zu verschiebenden Sonderparteitag entscheiden."

Lächerlichkeit

Damit würde sich die SPÖ "endgültig der Lächerlichkeit preisgeben", hat Kaiser laut eigenen Angaben gesagt. Aus diesem Grund pochte er auf die "einzig vernünftige und logische Variante": Der bereits festgelegte Prozess, der eine Entscheidung am Sonderparteitag zwischen den beiden erstgereihten Kandidaten vorsieht.

"Im Interesse der SPÖ bin ich froh, dass meinem Vorschlag letztlich Folge geleistet wurde. Daraus abzuleiten, ich würde mich für bzw. gegen einen der beiden Kandidaten aussprechen, ist eine an den Haaren herbeigezogene, unzulässige Spekulation ohne jeden Wahrheitsgehalt. Es wird von mir keine Empfehlung geben."

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    Andreas Babler (links) und Hans Peter Doskozil (rechts)
    Andreas Babler (links) und Hans Peter Doskozil (rechts)
    Sabine Hertel

    SPÖ-Powerteam

    Die Delegierten sollen sich ein unbeeinflusstes Bild machen und ihre Entscheidung treffen. Landeshauptmann Kaiser kündigt zudem an, den neuen Vorsitzenden genauso hundertprozentig loyal zu unterstützen, wie er das bisher auch immer getan habe. Abschließend erklärt er Rendi-Wagner seinen Dank und Respekt für ihren Einsatz und ihre Leidenschaft.

    "Und, ich werde im Rahmen meiner Möglichkeiten auch alles tun, um schnellstmöglich durch ein Aufeinanderzugehen wieder Geschlossenheit herzustellen, um mit einem geeinten & wiedererstarkten SPÖ-Powerteam das Vertrauen der Menschen in die Sozialdemokratie zu stärken bzw. zurückzugewinnen."