Österreich

Trockener Boden lässt unsere Vögel hungern

Vögel leiden wegen der trockenen Böden zurzeit unter Futtermangel. Durch die Dürre kommen sie nur schwer an ihre Nahrung heran.

Heute Redaktion
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Nicht nur unsere Vierbeiner leiden unter der enormen Hitze, auch Vögeln macht das heiße, trockene Wetter allmählich zu schaffen. "Die meisten Vögel ernähren sich von Insekten, Spinnen und manche auch von Regenwürmern. Wenn der Boden zu trocken ist, dann kommen die Tiere nicht an die Nahrung heran", erklärt Elisabeth Kopp von der Wildtierhilfe in Wien. Die Mitarbeiter des gemeinnützigen Vereins päppeln im Jahr etwa 1.000 geschwächte Tiere wieder auf, die meisten von den tierischen Patienten seien Vögel.

Die Expertin meint, dass viele der Jungvögel nun zum Glück schon weit genug sind, um sich selbst zu versorgen. Aber vor dieser Selbständigkeitsphase – also als Nestling, bevor sich die Tiere selbstständig ernähren können und auf Hilfe angewiesen sind – hätten sie es hart. Wenn es an Insekten mangelt, leiden Insektenfresser wie z.B. Amsel, Stare oder Waldstörche.

Die meisten Vögel, die zur Pflegestation gebracht werden, seien in irgendeiner Weise verletzt worden – etwa durch Attacken von Katzen. Ob die gefiederten Freunde schon zuvor aufgrund der Hitze bzw. dem Nahrungsmangel geschwächt waren und deshalb überhaupt erst angegriffen werden konnten, sei schwer zu sagen, so meint Kopp: "Auch wenn mir aus Wien aktuell keine besonderen Fälle bekannt sind, ist es gut vorstellbar."

Wasserstellen aufstellen

Um dem Federvieh über die trockene Zeit zu helfen, gibt es einige Tipps von der Expertin. So können Gartenbesitzer etwa Wasserstellen anbieten oder Blumenbeete feucht halten, was durch regelmäßiges Gießen ohnehin passiert. Dann könnten sich dort die für die Vögel lebenswichtigen Insekten ansiedeln.

Die Wildtierhilfe Wien ist ein gemeinnütziger Verein, der sich um die Pflege und Auswilderung hilfsbedürftiger Wildtiere kümmert. Die geschwächten Tiere werden dort ehrenamtlich aufgepäppelt, um sie dann wieder in ihr natürliches Habitat rückführen zu können.

Gartenbesitzer können so gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Immerhin wird einerseits den Vögeln geholfen, anderseits helfen die Vögel bei der Bekämpfung von Schädlingen. Wo viele Vögel leben, können Insekten wie etwa Blattläuse oder Raupen normalerweise nicht die Oberhand gewinnen. "Ansonsten kann man Mehlwürmer besorgen und diese im Garten für die Vögel auslegen", rät Kopp.

Langfristig aber sei ein Umdenken nötig. "Das Grundproblem ist klar die Klimaerwärmung. Wenn sich nichts ändert, wird sich die Artenzusammensetzung langfristig ändern", mahnt Kopp.

Auch in der Schweizer Vogelstation müssen derzeit besonders viele Vögel aufgepäppelt werden. "Seit dem ersten August sind bei uns 37 abgemagerte Vögel eingetroffen", sagt Tierpfleger Marc Stähli gegenüber "20 Minuten". "Meist haben Leute sie mit schlaffen Flügeln in Gärten und Parks gefunden", so Stähli. Vor allem betroffen seien Drosselarten wie Amseln, Singdrosseln oder Wacholderdrosseln. "Sie sind spindeldürr und so geschwächt, dass sie nicht mehr fliegen können." Damit würden sie leichte Beute für Katzen, wie auch Kopp schon erklärte.

Damit die Vögel wieder an ihre Nahrung gelangen können, wäre eine längere Regenphase nötig. Diese ist nun ja bald zu erwarten, lesen Sie mehr dazu hier >>> (red)