Wintersport
Athletin nach Olympia-Quarantäne: "Ich brauche Hilfe!"
Die strengen Corona-Regeln in China haben so manchen Athleten bei den Olympischen Winterspielen schwer zugesetzt. Auch der Polin Natalia Maliszewska.
Die 26-Jährige hatte in den Shorttrack-Bewerben auf große Auftritte in Peking gehofft. Doch es kam anders. Aufgrund eines positiven Corona-Tests verpasste sie den Start in ihrer Parade-Disziplin über 500 Meter. Stattdessen ging es in die Quarantäne. Über 1000 Meter stürzte sie dann im Viertelfinale, wurde Letzte ihres Laufs, landete insgesamt nur auf Platz 17.
Im TV-Interview konnte sie später die Tränen nicht zurückhalten: "Ich schäme mich für alles, was passiert ist. Ich habe so viel Unterstützung gespürt, war so stolz, mein Land zu vertreten. Ich habe meine Haare gewaschen, meine Wimpern geschminkt, ich war bereit, ins Finale einzuziehen. Aber es hat nicht geklappt. Ich kann nur weinen - und auf die 1500 Meter hoffen."
Psychisches Loch nach Quarantäne
Doch auch da war im Viertelfinale Schluss, am Ende wurde sie nur auf Platz 29 gewertet. Maliszewska macht sich jetzt sorgen um ihre psychische Gesundheit: "Ich war mental erschöpft, war in einem Loch. Dazu kam die Erinnerung an meine 2016 verstorbene Mutter. Das war nicht einfach. Ich hoffe, dass ich da rauskomme. Ich werde definitiv Hilfe brauchen. Denn wenn ich meine Tränen nicht mehr kontrollieren kann, fange ich an, mir Sorgen zu machen."
Auch die Aussicht auf weitere Medaillen-Chancen bei zukünftigen Winterspielen kann sie nicht tröste: "Ich fühle mich einfach schwach und es fällt mir schwer, an die nächsten vier Jahre zu denken." Vorsichtig optimistischer Nachsatz: "Vielleicht ist es nie zu spät, seine Träume zu verwirklichen."