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"Probleme, kaum Arbeit": Meiste Asylwerber derzeit aus Indien
Die Situation im österreichischen Asylsystem spitzt sich zu. Heuer gab es schon über 56.000 Asylanträge. Immer mehr Personen kommen aus Indien.
Bis August 2022 wurden in Österreich 56.149 Asylanträge gestellt. Im Vergleich zum Vorjahr ist das laut Innenministerium ein Plus von 195 Prozent. Gleichzeitig gibt es mit 31.500 Fällen einen Rekord an abgelehnten Anträgen. Bundesquartiere wie das größte Erstaufnahmelager in Traiskirchen sind mittlerweile heillos überfüllt, "Heute" berichtete.
Die stärkste Gruppe im August waren wie schon im Juli etwa Personen aus Indien. Keinem einzigen Inder wurde allerdings Asyl gewährt. In den vergangenen Jahren lagen Syrer und Afghanen stets an vorderster Stelle.
Täglich Hunderte Migranten aufgegriffen
Hunderte Migranten werden täglich von Polizei und Bundesheer am Grenzübergang Nickelsdorf aufgegriffen. Mehrere Asylwerber stehen vor Containern Schlange, wie das "Ö1-Morgenjournal" am Dienstag berichtet. Hier werden ihre Identitäten überprüft und Fingerabdrücke entnommen.
Polizeisprecher Helmut Marban erklärt, dass täglich im Schnitt 400 Migranten und Migrantinnen im Burgenland verzeichnet werden. Von der Nationalität her überwiegen Personen aus Indien, sie machen rund 30 Prozent aus. Vier Mal am Tag führt sie ein Polizeibus zum Hauptbahnhof nach Wien.
Die meisten von ihnen stammen aus dem Punjab. "Ich hatte in Punjab Probleme mit gewissen Personen und bin geflohen, über Serbien und Ungarn nach Wien", sagt ein Asylwerber gegenüber "Ö1".
7.000 Euro für Schlepper
In der indisch-pakistanischen Grenzregion leben Hindus, Muslima und Sikhs. Religiöse oder politische Verfolgung als Fluchtgrund nennen sie nicht. "Es gibt kaum Arbeit in Indien, ich möchte Feldarbeit leisten in Deutschland", sagt ein anderer.
Mit Flugzeug geht es für viele nach Belgrad, denn schon lange ist eine visafreie Einreise von Indern nach Serbien möglich. Vor allem Pakistani und Serben sind als Schlepper aktiv. Ein Asylwerber erzählt, dass er 3.000 Euro für Schlepper bezahlt habe, ein anderer sogar 7.000 Euro. "Das sind meine Ersparnisse von vier Jahren."