Politik

'Politik will an Missständen nichts ändern'

Heute Redaktion
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Die Situation in Libyen sei "unmenschlich".
Die Situation in Libyen sei "unmenschlich".
Bild: picturedesk.com

"Ärzte ohne Grenzen" und das Betreuungszentrum "Hemayat" kritisieren Missstände im Umgang mit Flüchtlingen – und den "politischen Unwillen" etwas zu ändern.

Der Verein "Hemayat" in Wien-Alsergrund hat 415 Flüchtlinge, darunter 88 Minderjährige, auf der Warteliste für einen Therapieplatz stehen. Alle von ihnen haben Kriegsgräuel oder Folter am eigenen Leib erlebt. Für dringend nötige psychische Betreuung fehlt jedoch das Geld.

Barbara Preitler vom Betreuungszentrum Hemayat sagt am Dienstag bei einer Pressekonferenz im Vorfeld des Weltflüchtlingstags, der am Mittwoch begangen wird: "Wir würden uns wünschen, dass es sowas wie ein Screening gibt, damit besonders schutzbedürftige Flüchtlinge als solche erkannt werden und es sofort adäquate Behandlung gibt."

Inhumane Zustände

Die Abschottungspolitik von der Europäischen Union wird scharf kritisiert, allen voran die Zustände in Massenlagern wie etwa auf der griechischen Insel Lesbos. Monika Gattinger-Hohlböck von "Ärzte ohne Grenzen" sagt dazu: "Für mich war es schockierend und ziemlich unerträglich zu sehen, dass es bei uns in Europa einen Ort gibt, wo Menschen so unmenschlich behandelt werden und dieser Zustand von Politikern offensichtlich so gewollt ist."

Beide Vereine sehen den Grund für fehlende Kompetenzen bei der Flüchtingsbetreuung allen voran im fehlenden politischen Willen.

Am Mittwoch gehen in Österreich zahlreiche Menschen gegen die türkis-blaue Asylpolitik auf die Straße. Die "Plattform für eine menschliche Asylpolitik" ruft zum Protest auf. Im Zuge dessen soll auch das Sommerfest von Kanzler Kurz gecrasht werden.

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