Science
Astronaut konnte Ukraine-Krieg vom Weltall aus sehen
Der deutsche Astronaut Matthias Maurer war fast ein halbes Jahr auf der ISS im All. Aber nicht alles, was er dort sah, hat ihm gefallen.
"Am Anfang war es so, dass das Land nachts ganz dunkel wurde, also die ganze Beleuchtung der Städte wurde reduziert. Man hat eigentlich nur noch Kiew erkannt, und außenrum war das ganze Land dunkelschwarz", erzählt der 52-Jährige am Dienstag im ARD-"Morgenmagazin". Dann habe er nachts Blitze gesehen und gewusst: "Da sind Raketen eingeschlagen." Tagsüber standen dann "riesige Rauchsäulen, tiefschwarze Rauchsäulen" über Städten wie Mariupol. So beschreibt der deutsche Astronaut Matthias Maurer seine Eindrücke aus dem Weltraum.
Maurer war fast sechs Monate im All
"Also das war mit bloßem Auge aus dem Weltraum ganz, ganz deutlich zu erkennen. Und in den Momenten habe ich mich dann eigentlich viel näher an dem Land gefühlt als ich das wahrscheinlich von Deutschland aus gefühlt hätte", sagte der Saarländer, der bei seiner Mission auf der Internationalen Raumstation ISS alle 90 Minuten die Erde umrundet hat. "Und so etwas wie Streit oder Krieg, von oben aus gesehen, das wirkt noch hundertmal irrationaler als jetzt sogar vom Boden aus gesehen", sagte er. Der Astronaut der Europäischen Raumfahrtagentur ESA war am 6. Mai nach fast einem halben Jahr auf die Erde zurückgekehrt.