Aston-Villa-Trainer machte Neuer als Schwachstelle aus

Unai Emery weiß, wie man die Bayern schlägt. Vor zwei Jahren kegelte er mit Villareal die Münchner grandios im Viertelfinale aus der Champions League. Jetzt hat es der Spanier schon wieder getan.

Mit seinem Team Aston Villa brach er den Münchner-Erfolgslauf. Vor heimischer Kulisse siegte die Mannschaft aus Birmingham mit 1:0. Brisant: Das entscheidende Tor war alles andere als ein Zufallsprodukt. Der Trainer hatte einen Neuer-Plan.

Schwachstelle Neuer

Im Vorfeld der Begegnung suchten Emery und sein Team nach Schwachstellen und Angriffspunkten der Münchner-Mannschaft. Dabei geriet Goalie Manuel Neuer in den Fokus. Warum? Weil der Deutsche oft zu weit vor seinem Tor steht. "Bei der Analyse haben wir viel über die in der Regel sehr hohe Positionierung von Neuer gesprochen", erklärte der detailverliebte Trainer. So wollte man den Tormann erwischen.

Und so kam es dann auch. Nach einem Eckball in der 79. Minute spielte Innenverteidiger Pau Torres einen tiefen Ball in die Spitze. Ohne aufzuschauen, lupfte Edeljoker Jhon Duran den Ball ins Tor. Und Neuer? Der stand zu weit vor seinem Kasten, hatte keine Chance, einzugreifen. Emerys Plan ging auf.

Purer Instinkt und ein klarer Plan

Auf den Treffer angesprochen sagte der Villa-Trainer nach der Partie: "Ich wusste, dass er schießen würde, weil er diese Möglichkeit bei Neuer im Kopf hatte". Auch Siegtorschütze Duran erklärte, er habe nicht gesehen, wo Neuer stand. Upamecano versperrte ihm die Sicht, deswegen zog er instinktiv ab.

Mit dem Sieg fügte Villa, Bayern die erste Niederlage in einer Champions-League-Gruppenphase seit sieben Jahren zu. Der letzte Trainer, dem dieses Kunststück gelang? Na klar, Unai Emery. Damals waren Jamal Musiala 14 und Aleksandar Pavlovic 13 Jahre alt.

Neuer selbst erklärte im Nachgang des Spiels: "Das war leider so ein Treffer, der gehört zum kalkulierten Risiko dazu." Ob seiner Positionierung erklärte der 38-Jährige: "Vielleicht kann ich zwei Meter weiter hinten stehen, aber es wäre trotzdem ungewiss gewesen, ob ich ihn bekomme. Das ist unser Spiel, das werden wir auch nicht umstellen."