"Gier, die aus Gier entstand"

Arzt wollte Freund der Mutter mit Fake-Impfung töten

Um ans Erbe zu kommen, wollte ein 53-Jähriger den Partner seiner Mutter umbringen. Nun muss der britische Arzt 31 Jahre in den Häfn.

20 Minuten
Arzt wollte Freund der Mutter mit Fake-Impfung töten
So hatte sich Thomas Kwan verkleidet. Zusätzlich trug er eine Gesichtsmaske.
Foto: Crown Prosecution Service

Als Krankenpfleger verkleidet wollte ein Mann in England den Partner seiner Mutter mit einer vorgetäuschten Corona-Impfung töten. Jetzt verurteilte ein Gericht den Mediziner zu mehr als 31 Jahren Gefängnis wegen versuchten Mordes.

Das Motiv für die Tat war eine Erbschaft. Der 53-jährige Thomas Kwan wollte verhindern, dass der neue Partner seiner Mutter auch im Falle ihres Todes in ihrem Haus wohnen bleibt.

Ausgeklügelter Mordplan

Die Maskerade fiel zunächst nicht auf – selbst seine Mutter erkannte Kwan nicht und bat den vermeintlichen Pfleger, bei ihr den Blutdruck zu messen. Nach einer Untersuchung versicherte er dann dem Opfer, dass eine Auffrischungsimpfung nötig sei – und injizierte der Anklage zufolge O'Hara ein Gift. Als der Mann "Bloody Hell" schrie und über heftige Schmerzen in seinem Arm klagte, beruhigte Kwan ihn, bevor er seine Sachen packte und den Tatort eilig verließ.

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    Der 53-Jährige hatte die Tat minutiös geplant.
    Der 53-Jährige hatte die Tat minutiös geplant.
    Foto: Northumbria Police

    Fleischfressende Bakterien

    Erst im Anschluss flog der Schwindel auf. Das Opfer entwickelte eine nekrotisierende Fasziitis, eine laut Anklage seltene und lebensbedrohliche bakterielle Infektion, bei der Bakterien das Fleisch angreifen und zerstören. O'Hara blieb wochenlang im Spital, aber überlebte. Welche Substanz verabreicht wurde, ist noch immer unklar. Ein Experte des geheimen Waffenlabors Porton Down glaubt, dass sich in der Spritze eine Chemikalie befand, die noch nie bei Menschen eingesetzt wurde. "Es war die ideale Substanz, die ein erfahrener Giftmischer verwenden würde, um eine Entdeckung zu vermeiden und eine Behandlung zu vereiteln", wie das Gericht in Newcastle hörte.

    Christopher Atkinson, Leiter der Abteilung für komplexe Fälle bei der Anklagebehörde Crown Prosecution Services CPS North East, sagte: "Thomas Kwan ging bei seinem Versuch, den Lebensgefährten seiner Mutter zu töten und dabei unentdeckt zu bleiben, äußerst ungewöhnliche Wege. Über mehrere Monate hinweg plante er wie besessen, wie er sich Zugang zu seinem Opfer verschaffen könnte. Dazu verwendete er gefälschte Dokumente, eine Briefkastenfirma und aufwendige Verkleidungen, um die potenziell tödliche Rolle, die er bei diesen Ereignissen spielen sollte, zu verschleiern."

    "Eine Gier, die aus Gier entstand"

    Nun wurde der mörderische Mediziner, der unter dem Druck der Beweise die Tat gestand, zu 31 Jahren Gefängnis verurteilt. Als Motiv gab das Gericht Geldgier an. Kwan verfügte selbst über ein stattliches Vermögen und führte einen aufwendigen Lebensstil. Staatsanwalt Peter Makepeace sagte: "Es ist keine Gier, die aus Geldmangel und aus der Not entstanden ist. Es ist eine Gier, die schlicht und einfach aus Gier entstanden ist."

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      REUTERS/Brian Snyder

      Auf den Punkt gebracht

      • Ein Arzt in England, verkleidet als Krankenpfleger, versuchte den Partner seiner Mutter mit einer vorgetäuschten Corona-Impfung zu töten, um eine Erbschaft zu sichern
      • Der 53-jährige Thomas Kwan wurde wegen versuchten Mordes zu über 31 Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem sein Plan, der eine seltene bakterielle Infektion beim Opfer verursachte, aufgedeckt wurde
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