Österreich
Arzt verletzt Frau mit Fersensporn im Vaginalbereich
Ein Orthopäde soll zwei Frauen bei einer umstrittenen Behandlung im Intimbereich verletzt haben. Das Verfahren gegen den Arzt wurde aber eingestellt.
Es passierte im Vorjahr. Am 27. August suchte eine Patientin, selbst Ärztin, wegen Schmerzen in der Schulter einen Wiener Orthopäden auf; am 17. September ließ sich eine Frau wegen eines Fersensporns behandeln. Der Arzt bietet auch alternativmedizinische Behandlungsmethoden wie Osteopathie an.
Die Frauen berichten über sexistische Bemerkungen und Übergriffe
Laut "Wiener Zeitung" berichten beide Frauen, dass der Mediziner bei ihnen ein sogenanntes Vaginal-Touché im Unterleibsbereich durchgeführt hat. Allerdings unangekündigt, ohne Erklärung, ohne Zustimmung, ohne Handschuhe und Gleitmittel. Er soll sich zudem sexistisch über das äußere Erscheinungsbild der Frauen geäußert haben. Sie erstatteten unabhängig voneinander Strafanzeige. Beide Frauen hatten wochenlang Schmerzen, in einem Fall kam es zur Spitalsbehandlung, die Verletzung im Vaginalbereich wurde dokumentiert.
Die Opfer wurden auf den Privatklage-Weg verwiesen
Die Staatsanwaltschaft prüfte die Vorwürfe – weil die Beweislage aber schwierig ist, wurde das Verfahren eingestellt. Die beiden Frauen wurden auf den Privatanklage-Weg verwiesen. Sie müssen jetzt selbst Beweise zusammentragen. In der Ärztekammer fürchtet man um Ansehen und Ruf. Weil die Standesregeln schärfer sind als das Strafrecht, wird die Causa laut Präsident Thomas Szekeres verfolgt. Allerdings hinter verschlossenen Türen. Der Arzt ordiniert bis zum Abschluss der Prüfung weiter.