Coronavirus

Arzt spricht über Covid-Schicksal von Jung-Mama (26)

Die Intensivbetten-Belegung steigt stetig. Zu diesem Thema war der Leiter der "Intensiv" am Wiener AKH, Thomas Staudinger, zu Gast in der ZIB2.

Michael Rauhofer-Redl
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AKH-Intensivstationsleiter Thomas Staudinger war am Donnerstag (04. November 2021) zu Gast in der ORF-"ZIB2".
AKH-Intensivstationsleiter Thomas Staudinger war am Donnerstag (04. November 2021) zu Gast in der ORF-"ZIB2".
Screenshot ORF

Mehr als 8.500 neue Corona-Fälle am Donnerstag sind Zeugnis einer dramatischen Zuspitzung der Corona-Situation in Österreich. In der Bundeshauptstadt wurden bereits drastisch schärfere Maßnahmen angekündigt. So wird es vor allem für Ungeimpfte im öffentlichen Leben ungemütlich, weite Teile des Wiener Freizeitangebotes sind ab 12. November nur noch geimpft oder genesen (2G) zu genießen.  

Mit erhöhten Infektionszahlen geht stets auch ein Anstieg der Covid-Intensivpatienten einher. Am Donnerstag bezog zu diesem Thema ein Mann Stellung, der diesbezüglich in der ersten Reihe steht. Thomas Staudinger ist Leiter der Intensivstation am Wiener AKH und stellte sich am Donnerstagabend den Fragen von ORF-Moderatorin Lou Lorenz-Dittlbacher.  

Nur ein einziger Geimpfter auf Intensiv

Zu Beginn stellte der Mediziner klar, dass es zu kurz gegriffen sei, in der Impfung die Beendigung der Pandemie zu sehen. Die Impfung schütze zwar vor schweren Verläufen, auf Grund der Mutation schütze sie aber nicht mehr so gut vor einer Ansteckung. Dennoch zeige sich, dass die Impfrate eine entscheidende Rolle spielt. In Regionen mit einer hohen Impfrate könnten Maßnahmen zurückgenommen werden, wie etwa in Südwesteuropa. 

Aus Erfahrung bestätigt der Intensivmediziner auch, dass die Impfung vor extrem schweren Verläufen schützt. Am gesamten AKH gebe es aktuell nur einen einzigen intensivpflichtigen Covid-19 Patienten und dieser sei vorerkrankt. Alle übrigen Intensivbetten seien mit ungeimpften Personen belegt, so Staudinger. Der Altersschnitt liege aktuell bei rund 45 Jahren. 

Kaiserschnitt notwendig

Von einem besonders dramatischen Schicksal berichtet Staudinger, als er auf die jüngste Intensivpatientin auf seiner Station zu sprechen kommt. Dabei hätte es sich um eine 26-Jährige gehandelt, die schwanger auf die Intensivstation gekommen ist. 

Das Kind der Frau sei durch einen Not-Kaiserschnitt auf die Welt gekommen. Mittlerweile ist das Kind drei Monate alt und dennoch habe die Frau ihr Kind bis jetzt nicht sehen können. Die gute Nachricht: Die Frau wird Covid-19 wohl überleben.

Was die Auslastung auf seiner Station betrifft, macht der Arzt keinen Hehl aus der Wahrheit: "Wir sind seit Monaten ausgebucht", gibt er zu Protokoll. Es gehe sich gerade so aus, die Patienten im AKH zu versorgen. Es sei aber zu erwarten, dass in den nächsten Wochen mehr Kapazitäten gebraucht werden. In diesem Zusammenhang lobte Staudinger die "vorausschauenden Maßnahmen" der Wiener Stadtpolitik, diese hätten sich bewährt. 

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