Niederösterreich

Kranker Impfarzt beschimpft: "Hoffe Impfung ist schuld"

Ein Arzt aus Petzenkirchen fiel wegen Krankheit mehrere Wochen aus. Eine Frau schrieb ihm eine Hass-Nachricht per Mail, die den Mediziner schockierte.

Tanja Horaczek
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Die Praxis von Florian Hoffer wurde während seines Krankenhausaufenthaltes geschlossen.
Die Praxis von Florian Hoffer wurde während seines Krankenhausaufenthaltes geschlossen.
Getty Images/iStockphoto

Auch Ärzte können einmal krank werden und ausfallen. Dieser Umstand sollte eigentlich gut oder zumindest neutral von den Mitmenschen aufgenommen werden. Doch in Zeiten wie diesen zeigt sich, wie angespannt die Situation durch Corona ist. Dies musste Mediziner Florian Hoffer aus Petzenkirchen (Melk) hautnah erleben.

"Na, wegen Covid-Spritze krank?"

Der über den Bezirk hinaus bekannte und engagierte Arzt musste den Platz tauschen und checkte als Patient im Krankenhaus ein. Daher wurde die Praxis vorübergehend geschlossen. Als er im Krankenbett seine Mails checkte, fand er neben zahlreichen Genesungswünschen auch Hass-Nachrichten. "Eine Dame fragte mich, ob ich leicht die Covid-Spritze erhalten hätte und deshalb krank bin", berichtet er.

Mediziner Florian Hoffer wehrt sich gegen Anfeindungen.
Mediziner Florian Hoffer wehrt sich gegen Anfeindungen.
Privat

"Es trifft immer die Richtigen"

Und es ging noch weiter: "Es trifft halt doch immer die Richtigen - es liegt alles in Gottes Hand." Hoffer erzählt im "Heute"-Gespräch, dass seit dem Impfstart immer mehr Ärzte in Kritik stehen. So wie gestern berichtet Doktor Harb aus Herzogenburg. "Wir müssen uns immer wieder für die Impfungen rechtfertigen und werden von den Impfgegnern in den Dreck gezogen", wehrt er sich. Laut ihm steht jedem die Impfung frei und das Auftreten der Impfgegner gegenüber den Ärzten wird immer aggressiver.

Eingeschränkter Ordinationsbetrieb

Dass man derart angefeindet wird, nur weil man selbst mal krank wird, findet er schon heftig. In seiner Abwesenheit haben laut ihm seine umliegenden Kollegen seine Patienten betreut. "Mittlerweile geht es mir besser und ich kann meinen Ordinationsbetrieb - wenn auch eingeschränkt - weiterführen", teilt der Mediziner mit. Und nur zur allgemeinen Info: Seine Krankheit hatte nichts mit der Impfung zu tun.