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Arizona Sunshine VR im Test: Hitziger Zombiekrieg

Arizona Sunshine lädt zur PSVR-Zombiejagd im heißen Südwesten der USA. Zeit, den Aim Controller auszupacken.

Heute Redaktion
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Bisher konnte man Arizona Sunshine über Steam auf der HTC Vive und der Oculus Rift zocken. Nun haben Vertigo Games und Jaywalkers Interactive den Zombie-Titel auch für die PlayStation VR veröffentlicht und bieten dazu auch die Unterstützung des neuen Aim Controllers an. Das Spiel kann aber auch mkt dem herkömmlichen Controller gezockt werden. Mit dem Steuergerät nach Wahl geht der VR-Spieler auf Zombiejagd und versucht, die Untoten abzuwehren – was mit dem Aim Controller eindeutig am meisten Spaß macht.

Im post-apokalyptischem Südwesten Amerikas machen die Spieler sich im Game auf die Suche nach menschlichen Überlebenden. Sie können den Kampagnen-Modus bestreiten, zusammen mit einem Freund im Koop-Multiplayer losziehen oder sich mit bis zu drei weiteren Spielern in den endlosen Multiplayer-Horden-Modus stürzen. Die Entwickkler legten Wert, den Titel von Beginn an als VR-Spiel zu entwickeln, und nicht nur einen VR-Modus in einem Konsolen- oder PC-Titel anzubieten.

Arizona Sunshine wirft den Spieler direkt in die Action, ohne ihn lange mit Nebensächlichkeiten aufzuhalten. Dementsprechend machen wir gleich, als wir in einer heruntergekommenen Unterkunft in einem Wüstengebiet erwachen, Bekanntschaft mit einem Zombie-Kopf, der zubeißen will. Der erste Schuss fällt und schon hat man die Gameplay-Mechaniken des Spiels gelernt. Damit die Schüsse richtig sitzen, gibt es anfangs gekonnt in die Story integrierte Schießübungen.

Wenig Handlung, gekonnte Levels

Bei der Geschichte darf man sich nicht allzu viel erwarten. Arizona Sunshine verpasst es, den Spieler darüber aufzuklären, warum er eigentlich flüchtet und was genau passiert ist. Als Ziel dienen Radiosignale, die wir aus der Nähe aufgefangen haben. Zwischendurch verrät unser Protagonist einige Wörtchen, ein großer Geschichtenerzähler wird aus ihm aber allerdings nicht.

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Dafür wurde die Action umso intensiver umgesetzt. Zwar sind die Levels meist sehr linear gehalten, bieten aber immer wieder auch Platz für Erkundungen – schließlich müssen wir uns mit Munition, Waffen und Lebensmitteln gegen eine große Zombie-Apokalypse rüsten. Adventure- und Rätselelemente bleiben aber aus, es bleibt bei einem simplen Suchen und Einsammeln. Wettgemacht wird dies durch die detailliert und bildschön umgesetzten Levels, die sich abwechslungsreich und spannend präsentieren und einem Zombie-Setting würdig sind.

Gekonnte Action, wenig Gegner

Bemängeln kann man bei Arizona Sunshine die fehlende Abwechslung bei den Gegnern: nur zwei Arten der Zombies unterscheiden sich vom Verhalten sehr voneinander, hier hätten wir uns unterschiedlichere Kontrahenten gewünscht. Das Gameplay gefällt jedoch sehr. Wie beim ersten Aim-Controller-Titel Farpoint funktioniert auch hier die Steuerung bestens, aber auch per Move Controllern oder Gamepad verläuft das Zielen und Schießen präzise.

Gewöhnungsbedürftig ist die Fortbewegung in Arizona Sunshine, man besucht Areal für Areal per Teleport. Das macht bei den mutmaßlichen Strecken zwischen den Gegenden Sinn, wir haben die Option aber lieber ausgeschaltet und und per Fußmarsch zum jeweils nächsten Punkt begeben. Motion Sickness kam im Spiel keine auf, empfindliche Spieler können aber auch die Drehung entweder frei oder fest einstellen.

Bemerkenswerte Kampagne

Arizona Sunshine zählt auch deswegen zu den besten VR-Spielevertretern, weil es eine solide und bemerkenswerte Kampagne abliefert. Die Flucht und der Kampf gegen die Zombies wirken durchdacht und werden Spieler rund fünf Stunden beschäftigen. Danach kann man sich noch immer alleine oder mit bis zu vier Spielern dem Horde-Modus samt anrollenden Zombie-Wellen stellen. Oder man versucht den Apokalypse-Modus, der beinhart ist und nur wenig Nahrung und Munition zur Verfügung stellt.

Besonders schön ist allerdings die Kampagnen-Umsetzung für den Aim Controller, in dem Pistolen und andere Waffen Controller-gerecht in Zweihand-Schießeisen wie Scharfschützen- oder Maschinengewehr getauscht werden. Das spielt sich ziemlich intensiv und ist eine tolle immersive Erfahrung. Auch wenn die deutsche Synchronstimme nicht jedermanns Sache sein dürfte, trägt die Soundkulisse viel zur Atmosphäre bei. Effekte und Musik wirken stimmig und der 3D-Sound bringt Gegner-Gestöhne und Waffen-Wummern gut rüber.

VR verbessert sich grafisch

Bei der Grafik zeigt Arizona Sunshine einen großen Vorsprung vor vielen VR-Vertretern. Die Untoten sind toll animiert und die Landschaften detailreich umgesetzt. Dass man zwischendurch eher karg gestaltete Innenräume vorfindet, tut dem grafischen Gesamteindruck keinen Abbruch. Einzig wenn es ganz nah an Pflanzen oder Felsen rangeht, verschwimmen die Texturen ein bisschen. Aber besser haben wir die grafische und vor allem flüssige Leistung bisher bei kaum einem anderen Titel gesehen.

Insgesamt zeigt Arizona Sunshine einen Fortschritt im VR-Spielesektor. Unsere Minsupunkte drehen sich um die etwas schwache Story und die geringen Gegner-Typen sowie Nebenaufgaben. Was allerdings Grafik, Sound, Spielmodi, Multiplayer-Unterstützung und Steuerung betrifft, können sich sehr viele VR-Entwickler bei Arizona Sunshine noch etwas abschauen.