Wirtschaft

Inflations-Hammer – alles bleibt teurer als erwartet

Die Inflation im Euroraum bleibt hoch – in Österreich liegt sie bei sieben Prozent. Nun haben Finanz-Experten eine düstere Zukunfts-Prognose.

Nicolas Kubrak
Finanzmarktexperten schätzen, dass die Inflationsrate im Euroraum noch Jahre über dem Ziel der EZB liegen wird.
Finanzmarktexperten schätzen, dass die Inflationsrate im Euroraum noch Jahre über dem Ziel der EZB liegen wird.
Getty Images/iStockphoto

Die Inflationsrate in Österreich ist im Juli auf sieben Prozent gesunken – der niedrigste Wert seit März 2022. Grund dafür ist der nachlassende Preisdruck bei der Haushaltsenergie – "Heute" berichtete.

Finanz-Experten pessimistisch

Wie Finanzmarktexperten einschätzen, dürfte die Inflationsrate im Euroraum noch Jahre über dem Ziel der EZB (Europäischen Zentralbank) liegen. Wie eine Umfrage des Mannheimer Wirtschaftsforschungsinstituts ZEW zeigt, sind die Schätzungen der Fachleute etwas pessimistischer als die EZB, die dieses Jahr eine Inflationsrate von im Mittel 5,4 Prozent erwartet. Die Finanzmarktexperten prognostizieren Inflationsraten vom im Schnitt 5,5 Prozent, 3,3 Prozent und 2,5 Prozent für die Jahre 2023, 2024 und 2025.

"Deutlich über dem Ziel"

"Nachdem im Mai 2023 erstmals kein weiterer Anstieg der Inflationserwartungen der Finanzmarktexpertinnen und -Experten verzeichnet wurde, sinken die nun im August 2023 das erste Mal merklich", analysierte Frank Brückbauer, Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich Altersvorsorge und nachhaltige Finanzmärkte und sprach sogar von einer "Trendwende". Jedoch bleiben die Inflationserwartungen auf hohem Niveau, so Brückbauer. Die Inflationsraten im Euroraum dürften bis mindestens 2025 weiter deutlich über dem Zwei-Prozent-Ziel der EZB liegen.

Schon neun EZB-Leitzinserhöhungen

Die Inflation im Euroraum ist nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs und den darauffolgenden Preiserhöhungen bei Energie- und Lebensmittelpreisen nach oben geschnellt. Auch die steigenden Löhne seien laut dem Finanzexperten ein wichtiger Inflationstreiber, dämpfend wirke hingegen die schwache Konjunktur. Nach Jahren mit Null- sowie Negativzinsen hat die EZB mit bisher neun Zinserhöhungen darauf reagiert.

Aktuell liegt der Leitzins, zu dem sich Banken Feld von der Zentralbank besorgen können, bei 4,25 Prozent. Je höher der Zinssatz, desto teurer sind Kredite. Damit erhofft man sich, die Nachfrage zu bremsen und hohe Teuerungsraten zu dämpfen. Die Zinserhöhungen zeigen Wirkung: Im Juni lag die Inflation bei 5,5 Prozent nach 6,1 Prozent im Mai. Damit ist die Rate aber immer noch mehr als doppelt so hoch wie das mittelfristige Inflationsziel der EZB von zwei Prozent, bei dem sie Preisstabilität gewahrt sieht.

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