Frohe Weihnachtsbotschaft

Arbeitsstiftung für Kika/Leiner-Mitarbeiter kommt doch

Rund 550 Betroffene gibt es in Niederösterreich. Für sie wird jetzt eine Arbeitsstiftung eingerichtet, kündigte Landesrätin Susanne Rosenkranz an.

Erich Wessely
Arbeitsstiftung für Kika/Leiner-Mitarbeiter kommt doch
Kika/Leiner: Eine Arbeitsstiftung wird nun eingerichtet.
EVA MANHART / APA / picturedesk.com

Dass nun nach anfänglicher Ablehnung durch das Land Niederösterreich nun doch eine Arbeitsstiftung eingerichtet wird, ist für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen eine erfreuliche Weihnachtsbotschaft. Es zeigt aber auch, dass sich hartnäckiges politisches Engagement lohnt. Für viele Kolleginnen und Kollegen bei Kika/Leiner tun sich dadurch neue Perspektiven am Arbeitsmarkt auf“, so der Geschäftsführer das GPA-Niederösterreich, Michael Pieber.

"Es liegen jetzt erstmals konkrete Zahlen und Daten zu den Betroffenen der Insolvenz von kikaLeiner vor, sodass wir damit starten können, gezielt an einer passenden Lösung zu arbeiten. Eine Insolvenz ist für die Mitarbeiter stets ein schwerer Schlag – kurz vor Weihnachten trifft sie besonders hart", begründete Landesrätin Susanne Rosenkranz (FP) jetzt die Einrichtung einer Arbeitsstiftung auch für NÖ.

"Da der Großteil der Beschäftigten bis zuletzt in den Filialen tätig ist und das Weihnachtsgeschäft noch abarbeitet, werden die meisten Mitarbeiter erst im neuen Jahr beim AMS gemeldet werden. Um eine optimale Vermittlung, Weiterbildung und Qualifizierung für alle betroffenen Mitarbeiter sicherzustellen, wird eine Arbeitsstiftung in Niederösterreich die bestmögliche Lösung sein, an der wir schon seit Wochen arbeiten“, so Rosenkranz.

Arbeitslosigkeit im Handel stärker gestiegen

Die Arbeitslosigkeit im Handel ist Ende November in Niederösterreich mit + 9,7 % stärker gestiegen als die Arbeitslosigkeit insgesamt (+ 7,3 %). Auch die Zahl der Beschäftigten geht im Handel zurück (- 1,7 % Ende Oktober). "Wir gehen davon aus, dass es zu Beginn des nächsten Jahres zu den ersten Kündigungen der Kika/Leiner-Mitarbeiterinnen und Miterbeiter kommen wird. Viele von ihnen, etwa 550, leben in Niederösterreich. Wir müssen den Betroffenen Sicherheit und Perspektiven für die Zukunft bieten. Das ist unsere Aufgabe und die Stiftung ein wichtiger Beitrag, damit das gelingen kann", so die Landesgeschäftsführerin des AMS NÖ, Sandra Kern.

Für drei Jahre zusätzliche Unterstützung

Das Land Niederösterreich habe gemeinsam mit dem AMS bereits zahlreiche erfolgreiche Projekte umgesetzt, die Menschen in schwierigen Situationen unterstützen und ihnen helfen, rasch wieder eine neue Beschäftigung zu finden. "Die geplante Insolvenzstiftung wird auf diesem Erfolg aufbauen und für drei Jahre zusätzliche Unterstützung bieten, um den Mitarbeitern von Kika/Leiner zu helfen", sagt Rosenkranz und erklärt weiter: "Durch diese gezielte Maßnahme sollen die Beschäftigten wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden. Das Land Niederösterreich und das AMS stehen dabei im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten fest an der Seite der Betroffenen."

"Brauchen keine Zurufe"

"Wir brauchen keine Zurufe von dritter Seite und wir sind seit Bekanntwerden der Insolvenz in ständigem Austausch mit dem AMS. Wir haben viele Gespräche geführt, damit alles vorbereitet ist und wir jederzeit starten können. Derzeit arbeiten die Menschen noch und wir werden alles tun, um ihnen und ihren Familien eine Perspektive zu geben", so Rosenkranz abschließend.

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Anders sieht das die Gewerkschaft, die sich die Einrichtung der Stiftung teils auf ihre Fahnen heftet: "Dass es nun doch zu so einer raschen Entscheidung gekommen ist, ist sicher auch der Unterstützung vieler Menschen für diese Maßnahmen geschuldet. Ich bedanke mich bei fast 3.000 Personen, die eine Online-Petition der Gewerkschaft GPA für die Einrichtung einer Stiftung unterzeichnet haben. Wir werden aber die Forderung nach einer permanenten Stiftung weiter aufrechterhalten, weil es neben Kika/Leiner leider eine Reihe anderer Unternehmen gibt, die aktuell Beschäftigte abbauen und insolvenzgefährdet sind," so Pieber.

"Ein wichtiger Schritt"

"Die Einführung einer Arbeitsstiftung für die von der Insolvenz der Möbelkette Kika/Leiner betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Niederösterreich ist ein wichtiger Schritt. Auf Initiative und Druck der SPÖ Niederösterreich zeigt die schwarz-blaue Landesregierung nun endlich Handlungsbereitschaft. Ich möchte mich heute deshalb bei allen, die diese Maßnahme ermöglichen, von den Betriebsräten, über die Gewerkschaft, dem AMS, dem Landtag und der zuständigen Landesrätin Rosenkranz bedanken", zeigt sich auch SPÖ-Landesrat Sven Hergovich mit den Entwicklungen zufrieden.

Und weiter: "Wir Sozialdemokraten haben uns gemeinsam mit der Gewerkschaft in den vergangenen Wochen wiederholt für eine Arbeitsstiftung starkgemacht und auf die Dringlichkeit hingewiesen. Dass jetzt, kurz vor Weihnachten, die schwarz-blaue Koalition aufwacht und handelt, ist ein gutes Zeichen für die betroffenen Familien."

"Wir werden genau hinschauen"

Hergovich betont auch die zentrale Rolle des Arbeitsmarktservice (AMS) in der Umsetzung der Maßnahmen: "Es ist erfreulich, dass das AMS Niederösterreich jetzt mit der Arbeitsstiftung die Grundlage hat, um gezielte Unterstützung zu leisten. Entscheidend wird sein, dass die Stiftung nicht nur auf dem Papier existiert, sondern tatsächlich ausreichend Mittel zur Qualifizierung und Vermittlung der Betroffenen bereitgestellt werden."

Für die SPÖ Niederösterreich stehe fest: Es braucht nachhaltige Lösungen. "Wir werden genau hinschauen, wie die Umsetzung der Arbeitsstiftung erfolgt und ob die Betroffenen tatsächlich die Hilfe bekommen, die sie brauchen", resümiert Hergovich.

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    Manfred Fesl, Pierer Mobility AG

    Auf den Punkt gebracht

    • In Niederösterreich wird eine Arbeitsstiftung für rund 550 von der Insolvenz der Möbelkette Kika/Leiner betroffene Mitarbeiter eingerichtet, was als erfreuliche Weihnachtsbotschaft gilt.
    • Diese Maßnahme, die auf politisches Engagement und Unterstützung durch Gewerkschaften zurückzuführen ist, soll den Betroffenen neue Perspektiven am Arbeitsmarkt bieten und wird vom Land Niederösterreich und dem AMS für drei Jahre unterstützt.
    wes
    Akt.