Österreich
Arbeitsloser Clan-Chef machte mit Gras 800.000 Euro
Eine Wiener Drogenbande soll mit bis zu zwei Tonnen Marihuana gedealt haben. Fünf arbeitslose Nordafrikaner stehen am Montag in Wien vor Gericht.
Mindestens 273 Kilo Cannabis sollen fünf mutmaßlich organisierte Dealer 2020 laut Staatsanwaltschaft in Wien an hunderte Abnehmer verteilt haben. Banden-Boss Youssef C. (31) allein soll mindestens 802.696 Euro mit den Drogen verdient haben.
Alle Angeklagten offiziell arbeitslos
Ermittler vermuten noch viel größere Mengen (2,2 Tonnen) illegaler Suchtmittel, die laut Staatsanwaltschaft von serbischen Kriminellen geliefert und von den offiziell arbeitslos gemeldeten Nordafrikanern im großen Stil bei uns verkauft worden sein sollen.
Mit einem Lieferwagen sollen die Drogen aus Bunkerwohnungen in ganz Wien verteilt worden sein – für seine Fahrtendienste soll ein Chauffeur rund 2.500 Euro (netto) pro Monat kassiert haben, "Heute" berichtete.
Auch Körperverletzung und Urkundenfälschung angeklagt
In Ungnade gefallene Mitglieder des kriminellen Clans sollen vom Boss und einem Komplizen mit Pfefferspray, Fäusten und Messern malträtiert worden sein. Bei einem polizeilichen Zugriff im vergangenen Jahr wurden 26 Kilogramm Cannabis, Schreckschusspistolen, Tausende Euro Bargeld und mehrere Handys sichergestellt.
Nun müssen sich die vier angeblichen Tunesier und ein Algerier, die teilweise auch wegen des Besitzes gefälschter Reisepässe angeklagt sind, am Montag vor dem Wiener Landesgericht verantworten.
Die Anwälte Philipp Wolm (www.kw-anwaelte.com), Andreas Reichenbach sowie Peter und Alexander Philipp verteidigen die inhaftierten Angeklagten. Die Unschuldsvermutung gilt.