Politik
"Tut leid" – AK-Chefin Anderl bedauert Sager im ORF
Bei ihrem Auftritt bei "Im Zentrum" hat Renate Anderl Menschen mit Migrationshintergrund unterstellt, Impfmuffel zu sein. Jetzt rudert sie zurück.
Die Omikron-Variante lässt die Neuinfektionen in Österreich explodieren, düstere Prognosen sagen bis Mitte Jänner 17.000 Corona-Fälle pro Tag voraus. Am Sonntag lud deshalb Claudia Reiterer zum Thema "Omikron-Roulette: Regiert das Prinzip Hoffnung" ins ORF-Studio von "Im Zentrum". Als Gast geladen war auch Arbeiterkammer-Chefin Renate Anderl (SPÖ).
Die resolute Wienerin sorgte dann mit einer ihrer Aussage für Aufregung: "Ich stand am Freitag vor einer Gurgelbox. Es war schon sehr spannend, wenn man den Blick hinwirft. Es war eine Riesenschlange von Menschen, die meisten davon waren definitiv Menschen mit Migrationshintergrund", schilderte Anderl und schlussfolgerte daraus: "Das heißt, sie gehen testen und haben keine Impfung". Unter anderem, weil es an zielgruppenorientierten Aufklärungskampagnen mit unterschiedlichen Sprachen fehlen würde.
Von einigen Zusehern wurde die Aussage Anderls laut "Kurier" als abwertend empfunden. Ein Twitter-User stellte die Frage "Unzulässige Schlussfolgerung?" in den Raum. Die Aussagen der Chefin wurden wohl auch innerhalb der Arbeiterkammer kritisch gesehen, das Social-Media-Team reagierte eindeutig:
"Unglücklich formuliert"
"Ja. Das war unglücklich formuliert und tut AK Präsidentin Renate Anderl leid", antworteten sie über den Account der AK Österreich. Es sei ihr nur darum gegangen, aufzuzeigen, "dass es viel zu wenige Informationen in anderen Sprachen zum Thema Impfen gibt". Nachsatz: "Und es ist gut, wenn sich viele Menschen (geimpfte und ungeimpfte) testen."
Auch ein zweiter Twitter-User, der in seiner Reaktion auf die aktuelle Statistik, wonach etwa Austro-Türken die höchste Impfquote des Landes haben, verwies, erhielt vom AK-Team die selbe Antwort.