Niederösterreich
App aus Wr. Neustadt soll Arbeit und Freizeit trennen
Mit dem Laptop in den Urlaub, in der Sonnenliege geschäftliche Telefonate? Eine App der FH Wr. Neustadt soll helfen, die richtige Balance zu finden.
Bedingt durch den technologischen Fortschritt mit Handys, Tablets und Laptops, Datennetzen und Remote Desktop- oder VPN-Verbindungen können viele Arbeitnehmer nicht nur zu Hause arbeiten. Auch im Urlaub wird zunehmend gearbeitet. Das geht aus einer Studie der Fachhochschule Wiener Neustadt zur Arbeitszeiteinteilung hervor.
Arbeitszeit aufzeichnen
Das Forschungsteam hat nun eine App zum einfachen Tracken der Arbeit in Urlaub und Freizeit entwickelt. Mit einem Knopfdruck auf „Start“ und „Stop“ können auch gelegentliche Arbeitstätigkeiten zwischendurch und unterwegs am Handy rasch und unkompliziert mitnotiert werden. Das Ausmaß der geleisteten Arbeit während und außerhalb der Arbeitszeit kann jederzeit übersichtlich abgerufen und über den Zeitverlauf beobachtet werden.
So soll es gelingen, durch die Verwendung der App mit dem Namen „NERD“ das eigene Arbeitsverhalten zu erfassen und zu reflektieren. „Die App-Nutzerinnen und App-Nutzer nehmen die Arbeit, die sie im Urlaub leisten, viel bewusster wahr,“ erklärt die Leiterin des Forschungsprojekts, Karin Wegenstein. „So kann die Verwendung der App dazu führen, dass wir uns die Arbeit bewusster einteilen und Arbeit und Freizeit unseren Bedürfnissen entsprechend trennen.“
Bewusstsein schaffen
Dass dadurch die allgemeine Arbeitszufriedenheit steigt und die Erholung im Urlaub und in der Freizeit besser gelingt, ist in wissenschaftlichen Studien belegt. Die NERD-App hat darüber hinaus den Zweck, anonymisierte Daten für die Erforschung der Arbeitszeiteinteilung und der Auswirkungen einer bewussten Zeiteinteilung an das Forschungsteam zu liefern. Dafür steht die App kostenlos und werbefrei in allen Stores zur Verfügung.
„Die Nutzung von Apps zu Forschungszwecken ist ein spannender und relativ neuer Ansatz,“ erläutert Wegenstein. „Die Daten aus der App sind verlässlicher als Daten, die mittels Umfragen erhoben werden, da sie das tatsächliche Arbeitsverhalten widerspiegeln. Sie werden uns in weiterer Folge helfen zu erforschen, wie sich das Arbeitsverhalten gegen Ende der Pandemie und am nahenden Übergang zur Normalität verändern wird.“