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Apotheke soll gefälschte Impfausweise ausgestellt haben
Durch reinen Zufall soll der Schwindel in einer Tiroler Apotheke aufgeflogen sein. Nun wurde die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.
Ein Corona-Infizierte landete im Krankenhaus in Hall in Tirol und sorgte bei den Medizinern für Kopfschütteln. Der Patient hatte zwar einen gültigen Impfnachweis, der auch im elektronischen Akt (ELGA) vermerkt wurde, tatsächlich geimpft war er jedoch nicht. Der Betroffene soll sich, laut ZiB, in einer Apotheke in Landeck (Tirol) einen gefälschten Impfnachweis geholt haben. Es handelt sich allen Anschein nach um keinen Einzelfall.
Apotheke gehört Ex-FPÖ-Funktionär
Auch gegenüber "Heute" wurde der Fall von den Tiroler Kliniken bestätigt. "Wir haben auf der Intensivstation im Landeskrankenhaus Hall einen COVID-Patienten, der angibt, dass es im Tiroler Oberland bei der Durchführung, Dokumentation oder Zertifizierung von COVID-Impfungen zu Unregelmäßigkeiten gekommen sei. Da der Anschein besteht, dass dies in mehreren Fällen vorgekommen sein könnte, haben wir uns wegen einer möglichen Gefährdung der öffentlichen Gesundheit entschlossen, eine Mitteilung an die Gesundheits- und Ermittlungsbehörden zu richten", so ein Sprecher der Tiroler Kliniken.
Mehrere Dutzend Personen sollen in der Apotheke, die einem ehemaligen FPÖ-Funktionär gehört, an gefälschte Impfausweise gekommen sein. Der den Anschuldigungen ausgesetzte Betreiber der Apotheke erklärte gegenüber der Tiroler Tageszeitung, dass er die Vorwürfe nicht nachvollziehen könne. "Ich habe für Mitarbeiter und deren Angehörige vor einiger Zeit eine Impfaktion organisiert. Durchgeführt wurde diese von einer Ärztin. Es war aber sicher nicht so, dass bei mir gefälschte Impfzertifikate gekauft werden konnten. Auch kann ich mit Sicherheit ausschließen, dass ich gefälschte Impfzertifikate ausgestellt habe, weil ich als Apotheker gar nicht impfen darf."
Laut der Apothekerkammer dürfen tatsächlich nur Ärzte und Ärztinnen in die elektronische Gesundheitsakte schreiben. Das Land Tirol bestätigte, dass Mittwochnachmittag eine Sachverhaltsdarstellung bei der zuständigen Stelle eingegangen ist. Auch die Staatsanwaltschaft wurde eingeschaltet. Der angeimpfte Coronainfizierte liegt mittlerweile auf der Intensivstation.