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Apfel-Krise: Bauern sollen nun Beeren produzieren
Weil in Österreich und der Europäischen Union immer weniger Menschen Äpfel kaufen, sollen steirische Apfelbauern in Zukunft auf Beeren umsteigen.
Die steirischen Bauern sind in Bedrängnis! Wenige Wochen vor der neuen Ernte sind die meisten Lager noch immer bis zu einem Drittel mit der Vorjahresernte gefüllt.
Die Situation ist äußerst kritisch und dürfte sich auch in Zukunft nicht viel bessern. Der Grund: Es gibt Probleme beim Export, immer weniger Menschen kaufen Äpfel.
Das gilt sowohl für die Menschen in Österreich als auch in der Europäischen Union. Zudem hat sich die Apfelproduktion in Österreich in den vergangenen 30 Jahren verdoppelt. Und auch in der EU stieg die Produktion enorm an.
"Apfel-Abnahme um eine Drittel reduziert"
"Die Apfel-Abnahme durch den Konsumenten hat sich in den letzten zehn Jahren um ungefähr ein Drittel reduziert und so erklärt sich natürlich, warum bei Dauerkulturen, die in großem Maß produziert werden und dann nicht abgesetzt werden können, eine große Menge verfügbar ist", erklärt Eva-Maria Gantar vom Branchenverband für Obst und Gemüse gegenüber dem ORF.
Damit in Zukunft wieder mehr Äpfel gekauft werden, sollten laut Gantar nicht nur neue Sorten angepflanzt werden, sondern auch eine generelle Umplanung stattfinden.
"Man sollte nicht allein den Apfel weiter forcieren, sondern insbesondere auf neue Kulturen setzen, um auf den Markt zu reagieren, das heißt, man sollte verstärkt in Softfruits investieren, also in Beerenobst, von Himbeeren über Heidelbeeren bis hin zur Melonenproduktion, die auch regional möglich ist", so Gantar.
Veränderung der Anbauflächen
Eine solche Umstellung werde auch zu Veränderungen der Anbauflächen führen. Gantar weiter: "Ich denke, dass sich allein durch die Sortenumstellung und das Auflösen von Plantagen mit alten Sorten etwa ein Viertel der Flächen verändern wird müssen"
Vor allem im asiatischen Markt sieht Eva-Maria Gantar gute Chancen für einen Export, wenn man bei den neuen Sorten Premiumqualität produziert. "Wachsende Märkte sind momentan vor allem im asiatischen Raum zu finden, das heißt, alles was Richtung Indien oder China geht", erklärt Gantar. (wil)