Vermehrt Linke

Antisemitismus-Fälle gegenüber dem Vorjahr gestiegen

Die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) meldet 808 antisemitische Vorfälle in nur einem halben Jahr – und warnt vor einem Gewöhnungseffekt.

Newsdesk Heute
Antisemitismus-Fälle gegenüber dem Vorjahr gestiegen
Antisemitismus wird in Österreich sehr ernst genommen.
EVA MANHART / APA / picturedesk.com

Zwischen dem ersten Jänner und dem 30. Juni 2024 wurden von der Antisemitismus-Meldestelle der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG) 808 antisemitische Fälle erfasst. Laut dem Generalsekretär Benjamin Nägele, sei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.

Am häufigsten sind Vorfälle von israelbezogenen Antisemitismus: "Auch 2024 waren Jüdinnen und Juden einem seit dem 7. Oktober 2023 enthemmten Antisemitismus ausgesetzt." Auf dem zweiten Platz ist Shoah-Relativierung beziehungsweise -Leugnung. Die 808 Fälle im ersten Halbjahr 2024 ergeben eine 159,8-prozentige Steigerung gegenüber dem Vorjahr.

Vorfälle häufen sich

Physische Übergriffe stiegen von sechs Fällen in der ersten Hälfte von 2023 auf 16 Fälle in diesem ersten Halbjahr. Die Zahl der Bedrohungen stieg von vier auf 22 an. Mit 92 antisemitischen Sachbeschädigungen, waren es im ersten Halbjahr 2024 doppelt so viele als 2023.

Massenzuschriften stiegen von 77 auf 401 an und verletzendes Verhalten wurde 277 Mal gemeldet im Gegensatz zu den 179 Fällen zwischen Jänner und Juni 2023. "Die jüdischen Gemeinden sind täglich mit dieser Bedrohungslage konfrontiert. Sie prägt unseren Alltag.", beschreibt Nägele die Situation.

DIESE Gruppen agierten antisemitisch

Von den 808 gemeldeten Fällen sind 255 davon Personen oder Organisationen zuzurechnen, die weltanschaulich oder religiös dem Islam zuzuordnen sind. 225 davon waren politisch links motiviert und 116 davon politisch rechts motiviert. 212 der Fälle konnten nicht eindeutig zugeordnet werden.

"Leider ist die Lage weiterhin bedrohlich und ununterbrochen bedrückend. Was nicht geschehen darf, ist, dass man sich an den grassierenden Antisemitismus in all seinen Erscheinungsformen gewöhnt.", warnt der IKG-Präsident Oskar Deutsch vor einem Gewöhnungseffekt.

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    • Zwischen Januar und Juni 2024 wurden von der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG) 808 antisemitische Vorfälle erfasst, was eine Steigerung von 159,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
    • Besonders häufig waren israelbezogene Vorfälle, Shoah-Relativierung und -Leugnung, wobei die Zahl physischer Übergriffe, Bedrohungen und antisemitischer Sachbeschädigungen ebenfalls stark anstieg.
    red
    Akt.