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Ansturm auf Jod-Tabletten: Behörden warnen vor Einnahme
Wegen der Atom-Angst sind Jod-Tabletten in vielen Apotheken ausverkauft. Das Gesundheitsministerium warnt aber vor einer vorbeugenden Einnahme.
Der russische Angriff auf die Ukraine hat in Österreich zu einer starken Nachfrage von Kaliumjodid-Tabletten geführt, wie die Apothekerkammer bestätigte. Für Kinder, Jugendliche, Schwangere und Stillende gibt es die begehrten Pillen sogar kostenfrei.
Die Tabletten können einen Schutz gegen die Aufnahme von radioaktivem Jod in der Schilddrüse bieten. So manch einer legt sich diese deshalb als Strahlenschutzmaßnahme an – im Falle eines Reaktorunfalles.
Einnahme nur nach Aufforderung der Behörden
In diesem Zusammenhang warnte das Gesundheitsministerium jetzt: Die Tabletten dürfen nur nach Aufforderung der Behörden eingenommen werden.
Auch die Apothekerkammer weist daraufhin und warnt vor einer vorbeugenden Behandlung. "Derzeit gibt es keinen Grund zur Einnahme." Die Engpässe in den Apotheken sollen sich bereits im Laufe dieser Woche wieder legen.
Es gebe keinen Anlass zur Sorge, selbst bei einem schweren, grenznahmen Reaktorunfall bestehe kaum Notwendigkeit zur Jod-Einnahme für alle, betone das Gesundheitsministerium in einer Aussendung.
Genügend vorhanden
Der Krieg in der Ukraine erfordere keine Bevorratung von Kaliumjod-Tabletten für Privatpersonen. Für den Notfall seien außerdem genügend vorhanden.
Menschen über 40 Jahren sollten Kaliumjodid-Tabletten nicht einnehmen, denn das Risiko an Schilddrüsenkrebs zu erkranken sei gering, jene von schweren Nebenwirkungen durch die Jod-Zufuhr aber hoch.